Weltmarktführer Grohe AG von Lixil übernommen

LixilBern – Die Grohe AG, Marktführer in Europa für Badarmaturen und Weltmarktführer für Premium-Badarmaturen, wird vom japanischen Konzern Lixil für rund 3 Milliarden Euro übernommen. Die Grohe AG hat ihren Hauptsitz im Hemer, das Coporate Center in Düsseldorf und Werke Hemer, Porta Westfalica und Lahr im Schwarzwald. Das Unternehmen beschäftigte 2012 9.000 Mitarbeiter, davon 2.300 in Deutschland und 3.400 bei der chinesischen Tochter Joyou, der Umsatz im vergangenen Jahr betrug 1,4 Milliarden Euro.

Familienunternehmen bis 1998

Friedrich Grohe erwarb im Jahr 1936 den Betrieb Berkenhoff & Paschedag, das 1948 in Friedrich Grohe Armaturenfabrik umbenannt wurde. Die erste Fabrik im Schwarzwald wurde erstanden und 1961 die erste Tochtergesellschaft in Frankreich gegründet. 7 Jahre später erwarb die ITT International Telephone & Telegraph die Mehrheitsanteile an Grohe. Nach dem Tod von Friedrich Grohe kauften die Erben die Gesellschaftsanteile zurück und weitere Werke wurden errichtet sowie Unternehmen übernommen, wie die Herzberger Armaturen GmbH. 1991 wurde der Betrieb in die Friedrich Grohe AG umgewandelt. 1996 begann die AG nach Portugal und Thailand zu expandieren. Das Unternehmen erhielt den Deutschen Marketing Preis und den Ehrenpreis für Corporate Design und Design Management. 1998 entschied die Familie Grohe, das Unternehmen für rund 900 Millionen Euro an die Investorengruppe BC Partners zu verkaufen. Damals war die AG nicht nur bereits Weltmarktführer, sondern wies auch eine Umsatzrendite von 10 Prozent und eine Eigenkapitalquote von 50 Prozent auf. Doch das Unternehmen wechselte bereits 6 Jahre später wieder den Besitzer. Ein Investorenkonsortium aus der Texas Pacific Group und der CSFB Private Equity, einer Credit Suisse Tochter, erwarben das Unternehmen für 1,5 Milliarden Euro.

Lixil auf Vormarsch

Im August 2013 übernahm Lixil American Standard Brands und wurde somit Marktführer für Badarmaturen in den USA. Mit dem Kauf der Grohe AG dürfte Lixil sich nun endgültig vom japanischen Markt unabhängig machen, der im Geschäftsjahr 2012 86,6 Prozent des Umsatzes von 13,2 Milliarden Franken stellte. Der japanische Markt ist gesättigt und ein Rückgang des Absatzes absehbar. In Japan gelten Toiletten mit Dusche oder Sitzheizung zur Standardausstattung. Um den Umsatz auch in Zukunft zu sichern und zu erhöhen, waren die Übernahmen für Lixil ein Muss. Nun Weltmarktführer, kann Lixil wirtschaftlich zuversichtlich in die Zukunft blicken. Der Milliardendeal wurde zu mehr als 30 Prozent von Lixil selbst finanziert und zu über 50 Prozent von drei Großbanken, der Rest stammt aus der staatlichen Entwicklungsbank. Lixil ist aus einer Fusion von fünf Unternehmen entstanden, darunter Tostem, ein Baudienstleister, und Inax, ein Fliesen- und Armaturenhersteller. Tostem und Inax können auf eine mehr als hundertjährige Firmentradition verweisen.

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