Was Ebola so gefährlich macht und wie man sich schützen kann

Was Ebola so gefährlich macht und wie man sich schützen kann

Ebola ist ein höchst ansteckendes Virus – und meist tödlich. Wer unter der Krankheit leidet, ist erst ansteckend, wenn bei ihm die Symptome auftreten. Diese Symptome zeigen sich zwei bis 21 Tage nach der Infektion, meist vom achten bis zum zehnten Tag.

Das Virus greift das Immunsystem des Körpers an. Die menschlichen Immunzellen sind darauf ausgelegt, Infektionen abzufangen und abzuwehren. Normalerweise verstärken sie sich bei einem Angriff durch Erreger. Doch das Ebola-Virus kann Immunzellen überwinden und sogar zerstören. Dies führt oft letztlich zum Tod. Zu den ersten Symptomen von Ebola zählen plötzliches hohes Fieber, ein allgemeines Schwächegefühl, Muskel- und Kopfschmerzen sowie Halsweh. Dann attackiert und schädigt das Virus Zellen, die die Blutgefäße schützen. Das führt zu Blutungen, Dehydrierung und ungewöhnlich niedrigem Blutdruck. In der Leber kann sich das Virus rasch entwickeln. Darum leiden Ebola-Patienten oft unter Magenschmerzen, Durchfall und Erbrechen. In manchen Fällen gibt es auch Rötungen der Augen, Ausschlag, Schluckauf, Atem- und Schluckbeschwerden. An inneren und äußeren Blutungen sterben viele Ebola-Opfer. Die häufigste Todesursache ist laut Robert-Koch-Institut ein Herz-Lungen-Schock.

Wie kann man sich gegen Ebola schützen?

Es sieht aus wie ein Kostüm aus einem Science-Fiction-Film. Aber dies ist ein Schutz gegen eine tödliche Gefahr: Mehr als 4000 Menschen sind bereits an der bislang schwersten Ebola-Epidemie in Westafrika gestorben. Übertragen wird das Virus etwa durch Blut, Erbrochenes oder Speichel. Der Ganzkörperanzug ist mit Schutznähten übersät, damit keine Körperflüssigkeiten hindurchgelangen können. Richard Sansom, Schutzkleidungs-Hersteller Arco erklärt: „Wir haben außerdem Gummistiefel zum Schutz der Füße, Handschuhe für die Hände. Es gibt eine zusätzliche Kapuze, ein Atemgerät zum Schutz des Mundes und dann gibt es auch ein Vollgesichtsvisier.“

Das Anziehen dauert fünf Minuten. Am besten wird die Ausrüstung alle 40 Minuten gewechselt und anschließend verbrannt. Doch in Westafrika fehlt meist ein derartiger Schutz, und selbst Tote können Ebola übertragen. Prof. Peter Piot vom London School of Hygiene and Tropical Medicine: „In jeder Kultur werden Leichen gewaschen und gesäubert, aus Respekt vor den Toten. Wenn man das bei jemandem mit Ebola tut, ist es sehr riskant.“

Zunehmend stecken sich auch Krankenschwestern und Ärzte mit dem Virus an. In Guinea, Nigeria und Sierra Leone sind bereits mehr als 120 von ihnen gestorben. Auch in Leipzig starb ein UN-Experte an dem Erreger. In Madrid hoffen die Ärzte für eine Krankenschwester. Sie hatte einen sterbenden Ebola-Patienten gepflegt, nun hat sie die als kritisch geltenden ersten beiden Wochen überlebt.

Ebola-Totengräber am Limit

Es ist eine höchst gefährliche Arbeit: Wie diese Männer sind in Sierra Leone Hunderte unterwegs, um die Leichen von Menschen aufzuspüren, die am hochinfektiösen Ebola-Virus verstorben sind – und um sie zu beizusetzen. Mickael Fodaw geht ebenfalls dieser gefährlichen Arbeit nach und setzt an Ebola Verstorbene bei: „Wir verwenden Schutzkleidung und -ausstattung: Handschuhe, Stiefel, Chlor. Es ist sehr gefährlich. Wir machen das freiwillig – um unser Land zu retten.“

Auch in einem Dorf nördlich der Hauptstadt Freetown gibt es einen Ebola-Todesfall. Die Behörden sind informiert worden, jetzt sind die Einsatzkräfte vor Ort. Sie desinfizieren das Haus, dann holen sie den Leichnam heraus und setzen den Verstorbenen bei. Mit ihrer Arbeit wollen die Helfer verhindern, dass Angehörige die Beerdigung selber vornehmen und sich womöglich infizieren. Umgerechnet 80 Euro erhalten die Helfer pro Woche – eigentlich. Nicht immer wird das Geld ausgezahlt. Kürzlich gab es deswegen einen Streik. An einigen Stellen gibt es so viele Tote, dass die Einsatzkräfte mit ihrer Arbeit kaum hinterher kommen. In dieser Klinik auf dem Land hat ein Leichnam zwei Tage im Freien gelegen. Und es gibt keinen Arzt, der die Mutter dieses jungen Mannes behandeln könnte, obwohl sie alle Anzeichen einer Ebola-Infektion aufweist. Alaji Sanko’s Mutter ist wahrscheinlich mit dem Ebola-Virus infiziert: „Es gibt nicht genug zu essen. Ich bräuchte Medikamente und Lebensmittel.“

Mindestens 2700 Menschen sind bislang in Sierra Leone am Ebola-Virus gestorben. Die Totengräber müssen jeden Tag bis zu einem Dutzend Menschen beisetzen. Und ein Ende ihrer Arbeit ist vorerst nicht in Sicht.

Grafik: © Statista

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