Dax startet kaum verändert – Rezession in den USA wird ausgepreist

Die Börse in Frankfurt hat zum Handelsstart am Montag zunächst kaum Kursveränderungen verzeichnet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Dax mit rund 15.190 Punkten berechnet, was dem Niveau vom Handelsschluss am Freitag entspricht. An der Spitze der Kursliste befanden sich die Aktien von Siemens Energy, Fresenius und Siemens, die stärksten Abschläge gab es bei Heidelberg Materials, Vonovia und der Hannover Rück.

„Signale, dass die US-Notenbank ihre Geldpolitik in Zukunft etwas lockerer angehen könnte, bescheren Aktien gerade die stärkste Rally seit einem Jahr“, sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets. „Investoren preisen eine harte Landung der US-Wirtschaft aus den Kursen aus.“ Auch in der neuen Woche scheine an „Gewinnmitnahmen“ niemand zu denken.

Der starke Impuls der vergangenen Woche im Dax, getragen von der Hoffnung auf einen Hochpunkt bei den Zinsen, sei aus technischer Sicht der erste notwendige Schritt zu einer Bodenbildung. „Dennoch präsentiert sich der Dax im Vergleich zur Wall Street als Underperformer“, fügte Stanzl hinzu. „Der deutsche Leitindex stieg in der vergangenen Woche zwar um starke 3,5 Prozent, das ist aber nichts gegen den Anstieg im S&P 500 von 5,8 Prozent.“

Anleger gäben US-Aktien im Moment den Vortritt, weil sie vermuteten, dass die USA bei der Inflationsbekämpfung auch dank niedriger Energiepreise die Nase vorn haben werden, so Stanzl. „Die Fed könnte damit auch die Zinswende früher einleiten als die Europäische Zentralbank.“ Dieses Urteil könne aber nur ein vorläufiges sein – wenn das Wachstum in den USA abermals an Fahrt gewinnen und die Inflation noch einmal stärker werden sollte, könne es zu einer weiteren Zinsanhebung der Fed kommen.

„Das Thema ist noch nicht vom Tisch“, sagte der Marktexperte. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Montagmorgen etwas stärker. Ein Euro kostete 1,0747 US-Dollar (+0,19 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9305 Euro zu haben.

Der Ölpreis stieg unterdessen deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 9 Uhr deutscher Zeit 85,80 US-Dollar; das waren 91 Cent oder 1,1 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur

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