Volkswagen will Produktivität weiter erhöhen

Der Volkswagen-Konzern will auch angesichts der verbesserten Zahlen im ersten Quartal bei seiner Kernmarke VW die Produktivität weiter deutlich erhöhen. „Es führt ja kein Weg daran vorbei, dass die Werke in den nächsten Jahren viel produktiver werden müssen, weil wir derzeit zu wenig Geld verdienen mit unseren Autos“, sagte VW-Vorstand Herbert Diess der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstagsausgabe). „Da besteht dringender Nachholbedarf. Das zu vermitteln ist nicht einfach“, fügte er an.

Diess, der für die Kernmarke VW zuständig ist, wurde zuletzt von den Arbeitnehmervertretern und Betriebsratschef Bernd Osterloh wegen seines Sparkurses hart kritisiert. „Ich verstehe, dass die Emotionen manchmal hochkommen und versuche, das zu trennen und niemanden zu verletzen“, sagte er dazu. Außerdem sei ihm bei seinem Wechsel von BMW zu VW bewusst gewesen, „dass bei VW eine andere Unternehmenskultur herrscht und auch andere Machtverhältnisse vorliegen“. Und: „Man muss als Manager auch einmal etwas einstecken können.“ Er räumte aber ein, dass sein Start „holprig“ war. Diess kam kurz vor dem Bekanntwerden des Dieselskandals zu VW. „Wir haben in einigen Märkten deutliche Imageverluste erlitten. Das müssen wir hinnehmen und unser Vertrieb kämpft hart, um hier wieder aufzuholen“, sagte der VW-Vorstand dazu. „Inzwischen haben wir 72 Prozent der Autos in Deutschland umgerüstet“, so Diess zur „Süddeutschen Zeitung“. VW gehe jeder einzelnen Kundenbeschwerde nach, weniger als ein Prozent der Kunden sei unzufrieden mit den Maßnahmen. Diess räumte selbstkritisch Fehler ein. „Wir haben in unserer Industrie mit den niedrigen Fahrleistungen, die am Prüfstand vorgeschrieben sind, nicht wirklich die Realität auf der Straße abgebildet“, sagte er. Und: „Andererseits: Wenn wir Autos haben wollten, die zu jeder Zeit – egal mit welcher Ladung und Geschwindigkeit – die für den Zyklus vorgegebenen Grenzwerte einhalten, kämen wir zu vollständig anderen Autos.“ Diese würden nicht mehr als 80 Kilometer pro Stunde fahren, und bräuchten großvolumige Motoren.

Foto: Volkswagen-Werk, über dts Nachrichtenagentur

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