Deutsche Behörden ermitteln gegen Israel wegen illegaler Gaslieferung

Berlin/Tel Aviv – Die Auslieferung eines deutschen U-Bootes der „Dolphin“-Klasse an Israel hat ein juristisches Nachspiel. Während des jüngsten Gaza-Krieges hatte Israel auf eine schnelle Fertigstellung gedrängt und deshalb fehlendes Halon ohne die erforderliche Genehmigung nach Deutschland gebracht, berichtet der „Spiegel“. Halon-Gas wird zur Brandbekämpfung eingesetzt, ist aber extrem gesundheitsgefährdend und klimaschädlich; es darf nur mit einer Lizenz aus Brüssel eingeführt werden.

Als die Lieferung aufflog, blieben die deutschen Behörden zunächst untätig. Erst auf Anweisung der Bundesfinanzdirektion Südost aus Nürnberg, die für solche Fälle bundesweit zuständig ist, wird jetzt ermittelt. Das größte jemals in Deutschland hergestellte U-Boot wurde von ThyssenKrupp Marine Systems in Kiel gebaut. Den Preis von rund einer halben Milliarde Euro trägt zu einem Drittel die Bundesregierung. Der Export ist umstritten, weil das U-Boot für den Einsatz von Atomwaffen umgerüstet werden kann.

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