Umkämpfte Ostukraine wählt nur zur Hälfte

Im Osten der Ukraine wird weiter gekämpft, obwohl hier offiziell Waffenruhe herrscht. In Kiew wird in Kürze ein neues Parlament gewählt, während die Armee und prorussische Separatisten sich in der Konfliktgegend nach wie vor bekämpfen, etwa in der Region um die Rebellenhochburg Donezk. Elena ist arbeitslos: „Das Leben ist sehr schwierig im Moment, sie zahlen keine Löhne und Renten. Man hört das Schießen; in einigen Gegenden hört man es ziemlich gut. Aber das Leben geht weiter, jeder lebt sein eigenes Leben.“

Etwa zwei Millionen von gut fünf Millionen Wahlberechtigten in der Ostukraine können an der Parlamentswahl nicht teilnehmen. Denn in den von Separatisten kontrollierten Gebieten werden keine Abgeordnete für das Kiewer Parlament gewählt. Die selbsterklärte Volkrepublik Donezk will eine Woche später eine eigene Wahl abhalten. Rebellenführer Alexander Sacharschenko machte schon ordentlich Wahlkampf. Viele Zivilisten würden am liebsten einfach für Frieden stimmen. Im Leichenhaus in Donezk treffen täglich neue Tote ein, wegen der Kämpfe um den strategisch wichtigen Flughafen. Dmitri Kalaschnikow ist Leiter der Gerichtsmedizin: „Wir kriegen im Schnitt täglich Leichen von zehn Zivilisten. Sie sind infolge von Granaten- oder Artilleriebeschuss gestorben.“

Die Parlamentswahl auf der von Russland annektierten Krim will Kiew nachholen lassen – sobald die Krim nicht mehr besetzt ist.

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