Terror in Barcelona: Kleintransporter fährt in Menschenmenge

Nachdem am Donnerstagnachmittag in der spanischen Millionen-Metropole ein Kleintransporter in eine Menschenmenge gefahren ist, hat die Polizei bestätigt, dass 13 Tote zu beklagen sind, über 20 Passanten wurden verletzt. Der Innenminister der autonomen Region Katalonien sagte gegen 19 Uhr, er könne lediglich ein Todesopfer und 32 Verletzte bestätigen.

Medienberichten zufolge raste der Lieferwagen rund 600 Meter weit über die Einkaufsstrasse „La Rambla“. Laut Augenzeugenberichten soll das Fahrzeug beschleunigt haben und sei im Zick-Zack-Kurs gefahren, um so viele Menschen wie möglich zu überfahren. Der Fahrer des Kleintransporters soll nach dem Vorfall zunächst zu Fuß geflüchtet sein und sich dann in einer Bar verschanzt haben.

Die Lage war zunächst sehr unübersichtlich: In manchen Berichten war von einem Komplizen und von Geiseln die Rede. Auch Schüsse sollen gefallen sein. Die Polizei sprach davon, dass sie von einem Terroranschlag ausgehe, gab aber ansonsten keine Informationen heraus. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, sich von dem betreffenden Stadtteil rund um die beliebte Touristenmeile „La Rambla“ fern zu halten. Dort waren zahlreiche Sicherheitskräfte und Rettungswagen vor Ort.

Die Polizei sucht nach einem 1,70 Meter großen Mann. Er trägt ein weisses Hemd mit blauen Streifen. Dies berichtet «El Pais». Der Flüchtige soll einen spanischen Pass besitzen.

Das ZDF berichtete unterdessen unter Berufung auf Sicherheitskreise, unter den Toten seien auch drei Deutsche. Eine Bestätigung dafür gab es seitens der katalanischen Behörden zunächst nicht.

Islamischer Staat reklamiert Anschlag für sich

Die Terrororganisation „Islamischer Staat“ hat den Anschlag in Barcelona für sich reklamiert. Das meldete am Donnerstagabend das IS-Sprachrohr „Amaq“. Ein Beweis, dass der oder die Attentäter von Barcelona tatsächlich mit der Terrorgruppe in Verbindung standen, wurde zunächst nicht bekannt.

Zweiter Anschlag in Badeort

Nach dem Terroranschlag von Barcelona ist der Fahrer des Kleintransporters weiterhin auf der Flucht. Im Badeort Cambrils, rund 100 Kilometer südwestlich von Barcelona, verhinderte die Polizei nach eigenen Angaben einen weiteren Anschlag und erschoss fünf mutmaßliche Angreifer. Sie sollen gegen Mitternacht auf der dortigen Strandpromenade mehrere Menschen mit einem Pkw umgefahren haben, bevor sie von Sicherheitskräften gestoppt wurden.

Sieben Personen wurden dabei verletzt, darunter auch ein Polizist. Einige der in Cambrils Getöteten sollen Sprengstoffgürtel getragen haben, so die Polizei. Das Auswärtige Amt in Berlin aktualisierte in der Nacht seine Sicherheitshinweise für Spanien: „Reisenden wird geraten, den Bereich weiträumig zu meiden, den Anweisungen der Sicherheitskräfte Folge zu leisten und sich über die lokalen Medien zu informieren“, hieß es auf der Internetseite.

Update: Attenäter von Barcelona unter den Toten von Cambrils

Der Mann, der am Donnerstagnachmittag in Barcelona mit einem Kleintransporter in eine Menschenmenge gerast ist, ist unter den Toten von Cambrils. Das berichteten am Freitagabend örtliche Medien. Demnach war der Mann nach dem Terroranschlag von Barcelona in den etwas über 100 Kilometer entfernten Badeort gefahren und war dort gegen Mitternacht an einem weiteren Anschlag mit einem Pkw beteiligt.

Die Polizei hatte mitgeteilt, in Cambrils fünf Angreifer erschossen zu haben, darunter offenbar auch den Attentäter von Barcelona. Insgesamt starben bei beiden Anschlägen nach letzten Angaben 14 Passanten, darunter 13 in Barcelona und eine Frau in Cambrils. Über 100 wurden verletzt.

Foto: dts Nachrichtenagentur

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