Die Zusammenführung der gesetzlichen mit der privaten Krankenversicherung in eine Bürgerversicherung würde die Privatversicherer laut einer Studie im Schnitt um 40 Prozent entlasten, gesetzlich Versicherte dagegen spürbar belasten. Deren (Zusatz-)Beitragssätze müssten bei einer Bürgerversicherung um durchschnittlich 1,5 Prozent steigen, berichtet die „Rheinische Post“ (Samstagsausgabe) unter Berufung auf eine Untersuchung des Kieler Instituts für Mikrodaten-Analyse. Dabei wurde unterstellt, dass die Pro-Kopf-Gesamtausgaben und -Einnahmen von GKV und PKV unverändert bleiben.
„Mit der Vereinheitlichung des Gesundheitssystems wären vor allem finanzielle Risiken für die GKV-Versicherten zu erwarten“, sagte Institutsleiter Thomas Drabinski. Die PKV-Unternehmen würden dagegen bei der Zahllast „massiv entlastet“. Im Fall einer Bürgerversicherung könnten PKV-Unternehmen zudem Alterungsrückstellungen von insgesamt rund 210 Milliarden Euro einbehalten. Das Institut nutzte für seine Analyse Daten des Bundesversicherungsamts für die GKV und der Finanzaufsicht Bafin für die PKV.
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