Selbständigkeit

Stagnierende Zahl an Selbstständigen in Deutschland

SelbständigkeitBerlin – Besonders junge Leute zwischen 30 und 40 wagen den Schritt in die Selbstständigkeit. Denn sie haben eine fundierte Berufsausbildung genossen, Erfahrungen gesammelt und sich ein Bild über den Arbeits-und Wirtschaftsmarkt verschafft. Dazu kommen in diesem Alter oft die Familiengründung und der damit verbundene erhöhte Finanzbedarf. Aus diesen Gründen wird der Weg in die eigene Firma oft als hervorragende Alternative gesehen zum angestellten Arbeitsverhältnis.

Doch seit Jahren zeigen die Zahlen, dass immer weniger Existenzgründer in Deutschland diesen Schritt gehen. Warum das so ist? Dafür gibt es gleich mehrere Gründe: einer davon ist der demographische Wandel, der sich nicht nur in leeren Rentenkassen zeigt. Denn je älter die Bevölkerung wird und je weniger Kinder nachkommen, umso geringer fällt auch die Bandbreite derer aus, die im jungen Erwachsenenalter den Schritt zu einer beruflichen Selbstständigkeit gehen wollen.

Ein anderer Grund sind sicher die rückläufigen Arbeitslosenzahlen. So gut dies für die Wirtschaft auch ist – vielen fehlt der Druck, der durch Arbeitssuche zu dem Wagnis Selbstständigkeit geführt hat. Denn wer lange in seinem Beruf keinen Fuß fasst, ist schneller zur eigenen Firma entschlossen.

Keine Selbstständigkeit ohne finanzielle Unterstützung

Doch noch ein anderer Grund führt ebenfalls zu geringeren Existenzgründungen: das fehlende Startkapital. Fast jeder, der eine gute Idee für eine Selbstständigkeit hat, braucht auch entsprechendes Geld. Denn nur wenige Geschäftsideen kommen ohne aus; und genügend finanzielle Mittel vorhanden sind bei wenigen jungen Menschen. Also sind die Banken in der Pflicht, solche Existenzgründungen zu unterstützen, was jedoch in den letzten Jahren stark rückläufig war.

Banken vergeben meist für diese Verwendung spezielle Geschäftsgründungskredite, die in der Regel zwischen 10.000 und 500.000 Euro liegen. Diese geschäftlichen Investitionen, die nicht selten eine Firma für Jahre an diese Bank als guten Kunden binden, sind immer weniger geworden. Die Banken wurden vorsichtiger, gaben Geld oft nur an Großinvestoren und immer seltener als mittlere und kleine Existenzgründer.

Beispiel Ethik Bank

Die Ethik Bank ist eines der Geldhäuser, die sich dem Geschäftszweig der Selbstständigen zugewandt hat. Hier gibt man Kredite aus an Selbstständige und Freiberufler, sowie an kleine und mittelständische Unternehmen. Das können sogenannte Geschäftskredite sein, die für Investitionen benötigt werden oder auch Betriebsmittelkredite, um Waren oder Rohstoffe zu finanzieren. Die Bank stellt einen persönlichen Berater zur Seite, der die Kunden umfassend berät, auch beim täglichen Zahlungsverkehr, Anlagen und natürlich den Krediten.

Außerdem unterstützt die Bank besondere Unternehmen wie solche, die sich für die Produktion von Öko-Waren entschieden haben. Nachhaltiges Wirtschaften wird damit ebenso belohnt wie das Führen eines Qualitätssiegels wie „Bioland“ oder ähnliche. Das besondere Geschäftskonto bietet die EthikBank auch gemeinnützigen Stiftungen und Vereinen an, und anderen Berufsgruppen, die bei vielen Banken keine Chance auf eine günstige Geschäftsbeziehung haben.

Photovoltaik-Finanzierungen können bei einer Geschäftsidee in dieser Hinsicht helfen oder der MikroKonto, der Einzelunternehmern hilft, die in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind.

Solche Banken sollten beispielgebend sein für die Geldhäuser im Land, die mitunter gute Geschäftsideen oder auch bereits bestehende Selbstständigkeiten gefährden, indem kleine benötigte Kreditsummen nicht ausgereicht werden.

Bild: © PhotoObjects.net/Thinkstock

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