Berliner Acceleratoren für Startups im Überblick

Berlin ist nicht nur das deutsche Startup Mekka, sondern auch ein Tummelplatz für Investoren, Acceleratoren und Inkubatoren. Insbesondere Startup Acceleratoren sind in der Hauptstadt in reicher Vielfalt und mit unterschiedlicher Ausrichtung zu finden. Dabei handelt es sich um – meist von größeren Unternehmen und Firmengruppen aufgelegte – Programme, die jungen Startups über die oft schwierige Anfangsphase helfen sollen, um Geschäftsideen mit Zukunftspotenzial schnell zur Marktreife zu führen. Je nach Bedarf und Programm helfen diese Intensiv-Gründerprogramme mit Know-how und Infrastruktur, Mentoring und Weiterbildung sowie oftmals dringend benötigtem Kapital.

Accelerator oder Inkubator – wo liegt der Unterschied?

Obwohl die Bezeichnungen Inkubator und Accelerator oftmals synonym verwendet werden, gibt es einige entscheidende Unterschiede. Inkubatoren, wie beispielsweise Rocket Internet, bauen vielfach auf einzelne Projekte und holen sich dafür Startups mit entsprechender Expertise ins Boot. Gegen oft nicht unerhebliche Unternehmensbeteiligungen gibt es längerfristiger Unterstützung und teilweise hohe Summen in Form von Venture Capital.
Acceleratoren hingegen bieten mit ihren Programmen Gründern mit frischen, vielversprechenden Ideen optimale Rahmenbedingungen über einen relativ kurzen Zeitraum von mehreren Monaten bis zu einem Jahr, um ihre eigenen Geschäftsideen zu marktreifen Produkten und Dienstleistungen auszuarbeiten. So werden Business-Pläne erarbeitet, Marketing-Kanäle gefüttert, nationale und internationale Netzwerke genutzt und ausgebaut. Gründer kommen so mit den maßgeblichen Größen und Investoren der Branche in Kontakt. Auch hier geben Gründer Mitspracherechte und Anteile an ihren Unternehmen – allerdings in weit geringerem Maße – ab. Zumeist enden die Programme mit Demo Days, an denen die Startups deren Geschäftsidee vor Investoren pitchen.

10 der wichtigsten Berliner Acceleratoren im Kurzporträt

Jedes Accelerator-Programm hat seinen speziellen Fokus, seine besonderen Ressourcen und sein exklusives Netzwerk. Besonderes Augenmerk gilt dabei Geschäftsideen aus den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT). Daneben sind aber auch Hardware Startups sowie Gründer aus anderen Bereichen, wie Gesundheit und Fitness, Food und Gastronomie, Musikwirtschaft oder Energie gefragt. Einige der wichtigsten Accelerator-Programme sollen hier vorgestellt werden.

Microsoft Ventures Accelerator

Das 2015 in Berlin gestartete Programm richtet sich an den deutschen Tech-Nachwuchs insbesondere aus den Segmenten Software, Cloud, Internet oder Mobile. Innerhalb von vier Monaten bekommen Gründer erste Kontakte zu Business-Angels, Medien und Wissen erfahrener Startup-Mentoren vermittelt. Zudem können Büros sowie IT-Infrastruktur des Konzerns genutzt werden. Die teilnahme ist sogar kostenlos und nicht mit der Abgabe von Anteilen verbunden.

ProSiebenSat.1 Accelerator

Der in Berlin und München ansässige Accelerator macht Startups aus den Bereichen Unterhaltung, E-Commerce sowie Werbung in dreimonatigen Programmen mit individuellen Coachings und Mentorings fit für den erfolgreichen Markteintritt. Gründer können Know-how, Netzwerk sowie Büroräume nutzen. 25.000 Euro Startkapital sind mit dabei. Darüber hinaus gibt es Medienpräsenz. Zudem bekommt das beste Accelerator-Team eines Jahres eine Wildcard für den SevenVentures Pitch Day, bei dem TV Werbung im Gegenwert von mehreren Millionen Euro ausgelobt werden.

hub:raum

Mit einem dreimonatigen Accelerator-Programm der Telekom werden insbesondere Startups aus den Bereichen Telekommunikation, Education, Internet of Things, Health und Security mit Workshops und Mentorings durch erfahrene Unternehmer gefördert. hub:raum stellt Co-Working-Space, Trainings, Mentoring sowie viele Optionen zum Networking mit Telekom Business Units, Partners sowie erfahrenen Entrepreneuren.

Techstars METRO Accelerator

Im Sommer 2015 in Berlin gestartet, kümmert sich der von der METRO und dem US-Startup-Netzwerk Techstars gegründete Accelerator um Startups mit digitalen Lösungen im Bereich Hotellerie, Restaurants und Catering. Entscheidend für die Bewerbung sind aber vor allem die Menschen dahinter. In einem dreimonatigen Programm, das im German Tech Entrepreurship Center (GTEC), dem neuen Gründerzentrum in Berlin stattfindet, helfen Mentoren und Experten den Startups ihre Geschäftsidee zu verbessern und zur Marktreife zu führen.

Axel Springer Plug&Play Accelerator

Der Berliner Accelerator fördert dreimal im Jahr für 3 Monate Geschäftsmodelle mit hohem Marktpotenzial im Bereich Medien. Startups erhalten professionelle Coachings, Workshops, Büroräume sowie Zugriff auf das Axel-Springer-Netzwerk. Zudem ist eine Anschubfinanzierung von bis 25.000 Euro inbegriffen.

Startup Bootcamp Berlin

Dieser Berliner Accelerator legt den Fokus auf die Bereiche Mobilität und Energie. Von Berlin und San Francisco aus werden die besten Startups mit einer Finanzspritze von 15.000 Euro, Büroräumen und Mentorings ausgestattet. Partner sind unter anderem Unternehmen wie Cisco, HERE, EnBW, Mercedes-Benz, Airbus oder Deutsche Bahn und TNT. Als „Preis“ zahlen Startups 8% ihrer Unternehmensanteile.

Berlin Startup Academy

Die Berlin Startup Academy unterstützt Gründer mit digitalen Geschäftsideen. Das Programm umfasst Mentorings und Workshops bei der Konzeptentwicklung und dem Ausbau eines tragfähigen Geschäftsmodells.

You Is Now Accelerator

Das von Immobilienscout24 ins Leben gerufene und in Berlin und München ansässige Accelerator-Programm nimmt dreimal jährlich bis zu 5 Startups aus den bereichen Immobilien und innovative Ideen auf. Neben Mentoring und Know-how-Transfer gibt es Büroräume, wöchentliche Trainings im Founder Institute Berlin sowie 15.000 Euro Anschubfinanzierung für 0% Anteile. Am Ende des Programms gibt es einen Demo-Day zum Pitchen vor Branchenexperten in kleiner Runde, um die bisher ausgearbeiteten Geschäftsmodelle vorzustellen.

Berlin Hardware Accelerator

Dieser Berliner Accelerator konzentriert seine Unterstützung auf Hardware-Startups. In der extrem kurzen Zeit von jeweils 14 Tagen bekommen die Existenzgründer kompaktes Coaching, Wissensvermittlung und Networking geboten, um sich dann am Markt zu behaupten.

Climate-KIC Accelerator

Der in Berlin und München agierende Climate-KIC Accelerator richtet sein Interesse auf Startups mit innovativen Geschäftsideen rund um das Thema Klima. Die Teilnehmer erhalten Pitch-Training, finanzielle Förderung, Büroflächen und Zugang zum Climate-KIC Netzwerk.
Die Übersicht zeigt, dass die Berliner Acceleratoren-Szene genauso ausgeprägt ist, wie die Startup-Szene. Auf zahlreichen Startup-Events in der Hauptstadt haben Gründer Gelegenheit, sich zu informieren, die einzelnen Programme kennenzulernen und sogar um die Aufnahme in das eine oder andere Accelerator-Programme zu pitchen.

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