Ruhrgebiet: Beobachtung des demografischen Wandels

Die Dienststellen von Statistik und Stadtforschung zwölf ausgewählter Städte der Metropole Ruhr haben sich entschlossen, gemeinsam eine Datenbasis zur Beobachtung und Beurteilung des demografischen Wandels zu schaffen und zu präsentieren.
Der sogenannte demografische Wandel ist in den letzten Jahren mehr und mehr zu einem zentralen gesellschaftspolitischen Thema geworden. Er beschreibt die Veränderung der Bevölkerung in Größe und Zusammensetzung durch Einflussfaktoren wie steigende Lebenserwartung, sinkende Geburtenraten, Zu- und Abwanderungen sowie modifizierter oder anderer Lebensformen. Es wird erwartet, dass diese Entwicklungen regional unterschiedlich verlaufen und diesen dementsprechend mit unterschiedlichen Handlungsstrategien und Maßnahmen begegnet werden muss.
Die Beobachtung und Analyse von demografischen Entwicklungen ist eine zentrale Aufgabe der Statistik-Dienststellen. Mit dem Ziel, eine vergleichbare Berichterstattung auf kommunaler Ebene zu schaffen, haben sich die Städte Bochum Bottrop , Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Hagen, Herne, Moers, Mülheim an der Ruhr, Oberhausen und Witten auf eine arbeitsteilige interkommunale Zusammenarbeit geeinigt.
Aus einem vom Verband Deutscher Städtestatistiker (VDSt) zusammengestellten Merkmals- und Indikatorenkatalog wurde eine Auswahl getroffen, die einerseits als aussagekräftig und vergleichbar eingestuft wurde und andererseits von der Mehrheit der beteiligten Städte mit vertretbarem Arbeitsaufwand bereitgestellt werden konnte. Die Auswahl der Bevölkerungsmerkmale wie Alter, Geschlecht, Deutsche, Nichtdeutsche, Doppelstaater/-innen, Zuzüge, Fortzüge und innerstädtische Umzüge bietet ein breites Beurteilungsspektrum. Darüber hinaus haben alle Städte Daten über Privathaushalte und Haushaltestrukturen ermittelt. Die Sammlung und Prüfung der Daten sowie die Berechnung von Kennzahlen und Indikatoren erfolgte zentral.
Um den gestaltenden Akteuren und Entscheidungsträgern eine valide Informationsgrundlage zur Entwicklung von Strategien und Planung von Maßnahmen zur Bewältigung der durch den demographischen Wandel entstehenden Herausforderungen zu geben, haben sich die teilnehmenden Städte auf eine gemeinsame Veröffentlichungsreihe zum Thema „Demografiemonitoring“ verständigt. Die aus den Verwaltungsregistern der Kommunen entstandene einzigartige Datenbasis wird zukünftig in regelmäßigen Abständen in einer gemeinsamen Internetpräsenz (www.demografiemonitor-ag-ruhr.de) als „Demografie-Bericht“ und „Demografie-Atlas“ der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Im Demografie-Bericht werden die ausgewählten Indikatoren mit prägnanten Texten, Grafiken und Tabellen präsentiert. Zudem sind Sonderberichte für bestimmte Zielgruppen, wie etwa „Ältere Menschen ab 65 Jahren“, vorgesehen. Der Demografie-Atlas als interaktives Informationsinstrument erlaubt Nutzerinnen und Nutzern eine kartografische Aufbereitung der Daten sowie eine in Diagrammform.

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