Luft in Bonn wird zunehmend sauberer

Die Luft in Nordrhein-Westfalen wird besser, aber es besteht weiterhin Handlungsbedarf. Das ist das Fazit des Landesumweltmisters Johannes Remmel, der am 1. April die Bilanz der Luftqualität 2014 für NRW vorgestellt hat. Konkret bedeutet dies: Erstmals wurden landesweit die Grenzwerte für Feinstaub eingehalten. Aber beim Stickstoffdioxid wird an zahlreichen, verkehrsbelasteten Straßenabschnitten der Grenzwert, der bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft im Jahresmittel liegt, überschritten. Dies spiegelt nach Angaben des Amtes für Umwelt, Verbraucherschutz und lokale Agenda auch die Lage für Bonn wider.
Es Bonn keine Probleme mit den Grenzwerten für Feinstaub, aber an den Messstellen des Landes in der Reuterstraße und der Bornheimer Straße wurden 2014 im Jahresmittel 53 beziehungsweise 44 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Luft gemessen. Damit liegen die Werte niedriger als in den vergangenen Jahren, aber weiterhin über dem Grenzwert von 40 Mikrogramm. Am Messpunkt Reuterstraße bedeuten 53 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft den niedrigsten gemessenen Wert seit dem Beginn der Aufstellung des Luftreinhalteplanes im Jahr 2007.
Daraus lässt sich schlussfolgern, dass das im Luftreinhalteplan Bonn festgeschriebene umfangreiche Maßnahmenpaket zur Senkung der Stickstoffdioxidbelastung, das gleichfalls zu einer Reduzierung der Feinstaubbelastung geeignet ist, Wirkung zeigt. Neben der Einrichtung einer Umweltzone, die im Rahmen der Fortschreibung des Luftreinhalteplans zum 1. Juli 2012 vergrößert und hinsichtlich der Einfahrtvoraussetzungen mehrmals verschärft worden ist, einer erheblichen Erhöhung der Anzahl der Job-Ticket-Nutzer, Maßnahmen zur Verkehrsverflüssigung, Sperrung der verkehrsbelasteten Reuterstraße für Lkw-Durchgangsverkehre wurde ein Maßnahmenbündel aus den Handlungsfeldern Klimaschutz, Nutzung regenerativer Energien sowie Förderung umweltverträglicher Verkehre geschnürt, das sukzessive umgesetzt wird.
Dennoch reichen die bisher ergriffenen Mittel – anders als bei der Aufstellung des Luftreinhalteplans vom zuständigen Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW prognostiziert – nicht aus, um überall in Bonn den Grenzwert einzuhalten. Aus diesem Grund hatte die für die Aufstellung des Luftreinhalteplans Bonn zuständige Bezirksregierung Köln Ende Februar die Projektarbeitsgruppe für den Luftreinhalteplan erneut eingeladen, um weitergehende Möglichkeiten der Luftreinhaltung in Bonn zu prüfen und damit auch einer Forderung der EU- Kommission nachzukommen, die EU-weit verstärkte Anstrengungen für die Luftreinhaltung anmahnt. Diese Diskussion läuft derzeit bei allen Teilnehmern der Projektarbeitsgruppe.

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