Forsa: SPD und Linke legen zu – AfD und FDP verlieren

Die SPD hat nach ihrem Parteitag mit der formellen Wahl der neuen Parteispitze in der neuesten Forsa-Umfrage in der Wählergunst zugelegt. Laut der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts für RTL und n-tv, die am Samstag veröffentlicht wurde, gewinnt die SPD im Vergleich zur Vorwoche einen Prozentpunkt hinzu und kommt auf 12 Prozent der Stimmen. Die Union verharrt unverändert bei 28 Prozent und bleibt damit stärkste politische Kraft.

Die Grünen bleiben ebenfalls unverändert bei 22 Prozent. Die Linkspartei kann im Vergleich zur Vorwoche um einen Prozentpunkt zulegen und kommt auf 9 Prozent der Stimmen. AfD und FDP verlieren dagegen im Vergleich zur Vorwoche jeweils einen Prozentpunkt. Dabei liegt die AfD nun bei 13 Prozent, die FDP kommt auf 8 Prozent der Stimmen. Für eine der sonstigen Parteien würden sich 8 Prozent der Befragten entscheiden. 22 Prozent aller Wahlberechtigten sind derzeit unentschlossen oder würden nicht wählen. Schwarz-Grün könnte mit zusammen 50 Prozent weiterhin eine Regierung bilden, bei Rot-Grün-Rot (zusammen 43 Prozent) würde es nicht reichen. Auch ihre frühere Stammwählerschaft kann die SPD derzeit nicht mobilisieren. Momentan würden laut Forsa 12 Prozent der Arbeiter sozialdemokratisch wählen. In der Woche vor dem SPD-Parteitag waren es 13 Prozent. Wie in der Vorwoche trauen 3 Prozent der Deutschen insgesamt der SPD zu, mit den Problemen in Deutschland „am besten fertig zu werden“. Der CDU/CSU trauen das laut Forsa 19 Prozent, den Grünen 12 Prozent zu. 56 Prozent setzen ihr Vertrauen in gar keine Partei. „Wieder einmal bestätigt sich die in der Wahlgeschichte der Bundesrepublik seit jeher zu beobachtende Tatsache, dass die SPD mit einer überwiegend an ideologischen Dogmen orientierten Politik wenig Vertrauen bei den Wählern gewinnen kann“, sagte Forsa-Chef Manfred Güllner der Mediengruppe RTL. Zudem habe auch die Unterhauswahl in Großbritannien gezeigt, „dass sozialdemokratische Parteien mit einer ideologischen Linkspolitik und einer schwachen Parteispitze Wahlen verlieren“. Die „anhaltend guten Werte der Grünen“ zeigten hingegen, „dass mit einem den Erwartungen vieler Wähler entsprechenden pragmatisch-rationalen Politikstil auch bisherige Wähler anderer Parteien gewonnen werden können. So will auch nach dem SPD-Parteitag fast die Hälfte der seit 2017 abgewanderten SPD-Wähler die Grünen wählen“, so Güllner weiter. Für die Erhebung befragte Forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL im Zeitraum vom 9. bis zum 13. Dezember 2019 insgesamt 2.502 Personen.

Foto: SPD-Logo, über dts Nachrichtenagentur

 

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