Flughafen Bern Belp

Skywork Airlines: Betriebsbewilligung verlängert

Flughafen Bern BelpBern – Eigentlich wollte Skywork ab 2014 unter deutscher Flagge fliegen, doch die Umregistrierung der Maschinen erwies sich als komplizierter als gedacht. Skywork, tief in der finanziellen Krise, hat als Schweizer Fluggesellschaft ihren Sitz in Belp und ist am Flughafen Bern-Belp stationiert. Laut der deutschen Behörden wäre es rechtlich schwierig, Schweizer Maschinen unter deutsche Aufsicht zu stellen. Voraussetzung sei der Abschluss des International Civil Aviation Organization Art 83bis Abkommens zwischen Deutschland und der Schweiz, der jedoch nicht so rasch über die Bühne gehen wird.  Das Abkommen, das den Einsatz ausländischer Flugzeuge bei deutschen Fluggesellschaften ermöglicht, besteht zwar zwischen Deutschland und einigen anderen Staaten, nicht jedoch zwischen Deutschland und der Schweiz. Nunmehr hat aber das Schweizer Bundesamt für Zivilluftfahrt die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und Sicherheit von Skywork geprüft und die Betriebsbewilligung bis Oktober 2014 verlängert. Skywork fliegt vorerst weiter unter Schweizer Flagge.

Skywork in den Roten Zahlen

In nur drei Jahren erreichten die Verluste von Skywork eine Höhe von 70 Millionen Schweizer Franken. 2011 und 2012 betrugen die Defizite 25 beziehungsweise 30 Millionen Franken. Skywork war letztlich überzeugt, 2013 Gewinne erzielen zu können. Doch wieder ging es bergab, dieses Mal mit 12 Millionen Verlust. Auch das Reisebüro von Skywork, Aaretal-Reisen, das erst 2011 übernommen und in die Skywork-Gruppe eingegliedert wurde, schreibt Rote Zahlen. Laut Fluggesellschaft steht das Reisebüro zum Verkauf. Seit einiger Zeit ist die Suche nach finanzkräftigen Investoren das vorrangige Ziel von Skywork. Zwar wurde im Oktober 2013 verlautet, dass anonyme Investoren eingestiegen seien, doch stellte sich die Meldung als Gerücht heraus. Gerüchte gibt es auch jetzt. Angeblich sei Daniel Borer, der im März vergangenen Jahres das Verwaltungsratspräsidium verlassen und den Geldfluss für Skywork einstellte, wieder Großaktionär. Rolf Hartleb, Chef von Skywork indes ist sicher, dass mit keiner finanziellen Unterstützung seitens Borer zu rechnen sei. Seine Aktien stünden zum Verkauf.

Fluggesellschaft seit 1983

Skywork wurde als Zwei-Mann-Unternehmen gegründet und war auf die höhere Ausbildung als Flugschule ausgerichtet. Die Orientierung änderte sich mit dem Kauf der ersten Cesna Citation II im Jahr 1989. Seither steht die Personenbeförderung im Mittelpunkt. 2003 folgte der Ankauf der Dornier 328-100 und 2008 der beiden Bombardier Dash 8Q-400. Seit 2009 bietet  Skywork Linienflüge an. Ein Jahr später wurde der Rolex-Erbe Borer Hauptaktionär. Seit Oktober 2013 fungiert Rolf Hartleb nach dem Ausscheiden von Tomislav Lang als Geschäftsführer. Insgesamt fliegt Skywork 18 europäische Ziele an, führt aber auch Charterflüge für Reiseveranstalter durch.

Foto: © Skywork Airlines

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