VDA-Chef warnt vor Scheitern der Freihandelsgespräche mit den USA

Berlin – Angesichts der Spannungen zwischen Berlin und Washington wegen der Spionageaffäre sowie des wachsenden öffentlichen Widerstands gegen das geplante Transatlantische Freihandels- und Investitionsabkommen (TTIP), fordert der Chef des Verbands der Deutschen Automobilindustrie (VDA) die Verhandlungspartner auf, in ihren Anstrengungen nicht nachzulassen. „Die Politik auf beiden Seiten des Atlantiks sollte sich jetzt nicht beirren lassen und dieses Jahrhundertprojekt konsequent vorantreiben“, sagte Matthias Wissmann der Digitalzeitung „Handelsblatt“ Live (Freitagnachmittagausgabe). „Die EU braucht die Vereinigten Staaten als Partner, politisch und wirtschaftlich“.

Die derzeitigen Irritationen im Verhältnis zu den USA dürften nicht dazu führen, dass das geplante Abkommen scheitert. Es stehe zu viel auf dem Spiel. „Gerade in Zeiten der wirtschaftlichen Anspannung in vielen Ländern Europas und der immer stärker werdenden Konkurrenz aus den Schwellenländern wird sich eine transatlantische Kooperation schnell auszahlen“, betonte Wissmann. „Alle Kritiker, die sich derzeit antiamerikanischer Ressentiments bedienen, übersehen, dass ein Scheitern der Freihandelsgespräche vor allem zu Lasten von Europa ginge.“ Denn ohne TTIP würden sich die USA auf ihre Transpazifische Partnerschaft konzentrieren. Dann werde es für die EU viel schwerer, ihre Industrie- und Verbraucherinteressen durchzusetzen.

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