Sind Stempel heute noch zeitgemäß?

Im Büroalltag gehört der Stempel einfach zu den Basics: Sei es für die Rechnung, den Umschlag oder eine Gutschrift – der Stempel erleichtert die Arbeit um einiges. Besonders praktisch ist es, wenn der Stempel sogar individuell anpassbar ist oder sogar über eine verstellbare Datumsanzeige verfügt.

Einer Sache den Stempel aufdrücken

Sprichwörtlich heißt es „Einer Sache den Stempel aufdrücken“, wenn es darum geht, Spuren zu hinterlassen und etwas individuell zu gestalten. Aber wer drückt heute, in den Zeiten der Digitalisierung, wo mit Signaturen gearbeitet wird, wirklich noch einen Stempel auf? Dabei spielt es keine Rolle, ob den aus Holz oder Plastik. Wer rollt diesen noch mit seiner gummierten Vorderseite über das Papier? Denn in den Zeiten des papierlosen Büros, den Notebooks und Telefonen findet kaum noch ein Stempel Platz auf den Schreibtischen.

Doch weit gefehlt. Denn noch immer ist der Stempel aus dem Büroalltag nicht wegzudenken. Auch heute in den Zeiten der Digitalisierung benötigt jede Firma und jedes Unternehmen noch einen Stempel. Das Handwerk der Stempelmacher ist ein Jahrhunderte altes Handwerk. Heute werden die Stempelmacher Flexografen genannte und sie fertigen auch Schilder an. Über 300 verschiedene Stempelarten kennt das Handwerk heute. Doch wer benötigt so viele Stempel? Vor allem Kleinunternehmen, Banken und Versicherungen bestellen bei einem Stempelservice weiterhin ihre Stempel. Die tägliche Korrespondenz wird durch die Adresse- und Namensstempel erleichtert ebenso wie durch die Datumsstempel – oder sie vereinfachen das Ablegen von Rechnungen. Doch auch Städte, Kreisverwaltungen, Notare und Rechtsanwälte fordern runde Siegel-Stempel an.

Unternehmen benötigen ständig neue Stempel

Die Nachfrage nach Stempeln nimmt nicht ab, denn ein Unternehmen hat ständigen Bedarf nach neuen Stempeln. Sei es, dass sich die Adresse verändert, die Geschäftsform wechselt oder wenn das Unternehmen unter einem neuen Namen firmiert. Wenn ein Gewerbe angemeldet wird, dann ist dieses sogar vom Gesetzgeber dazu verpflichtet einen Firmenstempel zu besitzen. Wer sich einmal umsieht, der wird sehr schnell feststellen, dass es sogar mehr als weniger Anbieter gibt, die Stempel herstellen. Allerdings vertreiben die meisten der Anbieter heute über das Internet.

Von den Herstellern wurde früher Polymer verwendet, um die Stempel zu fertigen, doch das Problem war, dass das Material nach Jahren brüchig wurde. Dadurch nutzen sich die Stempel mit der Zeit ab. In der heutigen Zeit ist das kaum noch der Fall, da heute die Stempel aus hochwertigen Lasergummi hergestellt werden und damit sind die Textplatten fast unkaputtbar und halten ewige Zeiten.

Stempel sind sogar im Kinderzimmer zu finden

Ein Stempelservice stellt in der Regel die Stempel selbst her. Die nicht druckende Stelle wird dabei in der Regel mit einem Laserstrahl entfernt, womit der Text auf dem Gummirohling freigeschnitten wird. Jedoch ist der klassische Holzstempel heute eher ein Auslaufmodell, sondern der Trend geht zu den Stempelgeräten mit integrierten Kissen. Selbst Multicolorstempel mit integrierten Stempelkissen sind heute keine Seltenheit mehr. Die Kunden passen damit die Farben an ihr Firmenlogo an und heben sich so von der Konkurrenz ab.

Stempel begegnen uns ständig im Alltag: Das beginnt bereits beim Einlass zu einer Diskothek, zieht sich durch die Behörden und Unternehmen und finden sich sogar im Kinderzimmer als Motivstempel wieder. Es gibt sogar Privatleute, die heute noch den klassischen Holzstempel verwenden. Aber am heimischen Arbeitsplatz wird der Stempel zur Rarität, denn er verliert durch die Computerisierung im privaten Bereich an Bedeutung.

Die elektronische Kommunikation macht der Branche zu schaffen

Allerdings darf nicht jeder Stempel Service bzw. Hersteller, Gutachtersiegel und Dienstsiegel anfertigen. Damit der Stempelhersteller ein kleines Siegel, beispielsweise für das Bundesland Hessen herstellen darf, dass bei Verwaltungen, Schulen und Standesbeamten zum Einsatz kommt, benötigt er die Genehmigung des hessischen Innenministeriums. Er muss dafür ein Muster von Wappen und vorgeschriebener Schrift kaufen, ein Mustersiegel produzieren und einen Antrag stellen. Sollte das Land mit seiner Arbeit zufrieden sein, dann darf er das kleine Ländersiegel herstellen. Damit die Siegel fälschungssicher sind, werden diese nach ganz bestimmten Vorgaben und Regel hergestellt.

Bis dato zeigt sich der Stempelmarkt noch einigermaßen stabil, wobei ein leichter Trend nach unten erkennbar ist. Besonders die elektronische Kommunikation macht der Branche zu schaffen. Aus diesem Grund ist es daher für die Zukunft der Branche entscheidend, wie stark sich die elektronischen Signaturen durchsetzen. Aber es ist nicht zu erwarten, dass der Stempel komplett aus den Büros und von den Schreibtischen verschwinden.

Die Zukunft der Stempel: Die Gütesiegel

Zudem tut sich für die Branche ein neues Tätigkeitsfeld auf und mit diesem habe vor einigen Jahren noch niemand gerechnet: die Gütesiegel. Es werden immer mehr von diesen Siegeln entwickelt, da es für die Unternehmen immer wichtiger wird, ihre Produkte als umweltfreundlich zu zertifizieren und/oder deren Qualität. So muss auch in diesem Bereich die zertifizierende Stelle ihren Stempel aufdrücken.

Kurzes Fazit: Zwar hat der Stempel als Produkt für Privatpersonen an Bedeutung verloren, aber solange es noch Formulare gibt, so lange wird es Stempel geben! Damit stehen die Chancen für die Branche der Flexografen nicht so schlecht.

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