Gewinnsteuer

Schweizer Gewinnsteuer Dorn im Auge der EU

GewinnsteuerBern – Es sind vor allem die Gewinnsteuern in der Schweiz, die der EU ein Dorn im Auge sind. Rund bei 20 Prozent liegt die Unternehmensbesteuerung in der Schweiz, in Deutschland 29,83 Prozent, Österreich 25 Prozent, Frankreich 34 Prozent. Die Gewinnsteuern nehmen jedoch nur die Hälfte der Steuerlast ein. Im Schnitt macht die Gewinnsteuer bei den großen Schweizer Unternehmen rund 44 Prozent der Gesamtsteuerlast aus, die restlichen 56 Prozent sind unabhängig von Gewinn oder Verlust. Der Anteil an den Staatseinnahmen, der aus Unternehmen kommt, liegt über 20 Prozent. 2011 wurde an Steuereinnahmen aus Betrieben ein Rekord von 201 Milliarden Franken verzeichnet.

Die größten Schweizer Unternehmen

Mit Stand Juni 2013 zeigt sich Vitol SA als größtes Schweizer Unternehmen. Weltweit hat der Rohstoffhändler im Jahr 2011 297 Milliarden US Dollar umgesetzt. Die Rohstoffhändler Glencore, Trafigura und Mercuria Energy Trading schließen auf der Liste der Top Unternehmen direkt an. Die Rohstoffhändler verdrängten Nestle und Novartis auf Platz 5 und 6. Auch Roche und INEOS mussten weichen. Die Clariant AG fiel sogar von Platz 27 der Top 500 auf Platz 31. Die Entwicklungen im Chemie- und Pharmabereich werden durch die Liste deutlich. Die Top Ten der Liste schließen ABB Ltd aus der Maschinenindustrie und der Rohstoffhändler Cargill International SA ab. Dabei zeigen sich die Pharmariesen in Summe für 30 Prozent der Schweizer Exporte verantwortlich. Jeder dritte Schweizer Franken, der im Land verdient wird, stammt aus einem multinationalen Unternehmen, von denen überdurchschnittlich viele ihren Sitz in der Schweiz haben. Aber nur die Gewinnsteuer macht den Reiz für Unternehmen, sich für den Standort Schweiz zu entscheiden, nicht aus, vielmehr sehen Experten den Grund in der frühen Industrialisierung.

200 Jahre von Armut zum Reichtum

Noch vor 200 Jahren galt die Schweiz als armes Land, aus dem viele Bürger absiedelten, um anderswo ihr wirtschaftliches Glück zu finden. Heute ist die Schweiz eines der reichsten Länder. Im Gegensatz zu ihren Nachbarländern liegt die Arbeitslosenrate ebenso im unteren Bereich wie die Staatsverschuldung. Die Bevölkerung verfügt über hohe Einkommen, zeigt Kaufkraft, und das bei einer äußerst stabilen politischen Situation. Sehr früh setzte die Industrialisierung ein und die Schweiz begann das Ausland ebenso früh als wichtigen Absatzmarkt zu entdecken. Bereits 1920 erzielten die größten und wichtigsten Schweizer Firmen 80 bis 98 Prozent ihres Umsatzes im Ausland, speziell mit chemischen Produkten, Uhren und Schokolade. Multinationale Unternehmen entwickelten sich überdurchschnittlich rasch. Nicht selten avancierte ein traditionelles Familienunternehmen zum Weltkonzern. Ihr Beitrag zum Bruttoinlandprodukt wird auf rund 35 Prozent geschätzt, der Anteil an den Beschäftigten auf 29 Prozent.

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