Bottrop setzt auf mehr Naturschutz

Bottrop setzt auf mehr Umwelt- und Naturschutz. Dies geht aus dem fortgeschriebenen Landschaftsplan hervor, den Stefan Beckmann, Fachbereichsleiter Umwelt und Grün, und Ina Olejniczak von der Unteren Landschaftsbehörde vorgestellt haben.

1.571 Hektar sind als Naturschutzgebiet und geschützte Landschaftsbereiche ausgewiesen. Gegenüber der bisherigen Regelung wurde die Fläche damit 2,5fach erweitert. „Damit übertrifft Bottrop das hinsichtlich der Biotopvernetzung bundesgesetzlich vorgegebene Ziel von mindestens zehn Prozent Flächenanteil bei weitem und überspringt auch die im neuen Naturschutzgesetz des Landes NRW vorgesehene Hürde von 15 Prozent“, erklärt Ina Olejniczak. Insgesamt sind 15,6 Prozent des Stadtgebiets als besonders schützenswert ausgewiesen.

Die Zahl der Naturschutzgebiete ist von vier auf 13 erhöht worden. Vier davon haben als so genannte Fauna-Flora-Habitat-Gebiete europaweite Bedeutung. „Bottrop steht damit als Ruhrgebietskommune im Ballungsraum mit der  rechtlich geschützten Biotopverbundflächen hervorragend da“, sagt Stefan Beckmann.

Bereits 2006 wurde mit der Fortschreibung des Landschaftsplans begonnen. In unterschiedlichen Arbeitskreisen wurden die Interessen von Naturnutzern und Naturschützern angeglichen. Die breite Beteiligung von Verbänden Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei und Imkerei kam bei allen Beteiligten gut an. Trotz des langwierigen Verfahrens wurden die verschiedenen Interessen berücksichtigt.  Seitens der Landwirtschaftskammer wurde die „faire Einbindung aller Beteiligten in die Planung“ ausdrücklich gelobt. „Widerstand gab es gar nicht. Für die Erstellung eines Landschaftsplans ist das sehr ungewöhnlich“, sagt Beckmann.

An dem Erfolg des Landschaftsplans sind viele Väter beteiligt. Die Landwirtschaft hat einen großen Teil dazu beigetragen, in dem sie die Schutzgebietsausweisungen und Festsetzungen in der jetzigen Form akzeptiert hat. Der Regionalverband hat einer Ausweisung weite Teile der Kirchheller Heide als Naturschutzgebiet zugestimmt und zugleich zugelassen, dass Flächen entlang des Schwarzbaches und des Elsbaches einer natürlichen Entwicklung überlassen werden und nicht mehr forstwirtschaftlich genutzt werden. Die Abgrabungsindustrie, hier das Unternehmen Euroquarz, hat mit einem großen, naturnah gestalteten Abgrabungsgewässer am Zieroth sowie mehreren Kleingewässern im Feuchtwiesenschutzgebiet am Rehrbach zur Ausweisung von Naturschutzgebieten beigetragen. Auch die Stadt steuert mit dem Vöingholz ein neues Waldnaturschutzgebiet bei.

Neben den Naturschutzgebieten weist der weißt der Landschaftsplan 17 Landschaftsschutzgebiete auf rund 3.849 Hektar sowie 25 Naturdenkmäler aus. Endgültige Rechtskraft hat der Landschaftsplan am 5. Dezember erhalten, nach dem der  Regierungspräsident das ordnungsgemäße Zustandekommen bestätigt hatte.

Foto: © Stadt Bottrop

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