Postbank will Firmenkundengeschäft ausbauen

Postbank, über dts NachrichtenagenturUngeachtet der Krise, in der der Mutterkonzern Deutsche Bank steckt, will die Bonner Tochter Postbank ihr Geschäft mit Firmenkunden deutlich ausbauen. Kern des Wachstumskonzepts sei der Ausbau der Standorte. „Wir haben festgestellt, dass unsere Kunden mehr Nähe wollen“, sagte Postbank-Vorstand Ralph Müller dem „Handelsblatt“ (Freitagausgabe).

Deshalb will er die Zahl der Niederlassungen für das Firmenkundengeschäft von jetzt 15 bis Mitte 2018 auf 40 aufstocken. Endziel sind 50 Standorte. Im Frühjahr 2015 hatte sich die Deutsche Bank entschlossen, sich von der Postbank zu trennen. Allerdings ist der geplante Verkauf ins Stocken geraten. Für Müller ist der Mutterkonzern „wie in den letzten Jahren auch ein Wettbewerber, mit dem wir wie mit allen anderen um Marktanteile kämpfen“. Im Moment betreut die Postbank rund 300.000 Firmenkunden, der Löwenanteil aus dem Mittelstand. In diesem Marktsegment will Müller den Marktanteil bei der Kreditvergabe um 50 Prozent ausbauen. Im ersten Halbjahr 2016 wurden insgesamt 2,6 Milliarden Euro an Darlehen vergeben, 36 Prozent mehr als im Vorjahr. „Außerdem haben wir ein Kreditprogramm über 500 Millionen Euro entwickelt, das unseren Kunden bei der Investition in die Digitalisierung helfen soll“, so der Vorstand. 190 Millionen Euro davon seien bereits abgerufen. Im ersten Halbjahr 2016 litt die Postbank im Firmenkundengeschäft allerdings unter der Nullzinspolitik in der Eurozone. Im Corporate Banking sank der Vorsteuergewinn um 26 Prozent auf 92 Millionen Euro. Insgesamt fiel das Vorsteuerergebnis der Postbank um 34 Prozent auf 166 Millionen Euro.

Foto: Postbank, über dts Nachrichtenagentur

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