Österreichs Bio-Konsumenten

Wien – Von tausend befragten Personen in Österreich, der Schweiz und Deutschland kauft rund die Hälfte wöchentlich regionale Produkte ein. Die Österreicher zeichnen sich dabei besonders aus, denn hierzulande sind es 60 Prozent der Befragten, die wöchentlich zu Produkten aus der Region greifen, in Deutschland 47 Prozent und in der Schweiz 41 Prozent. Bei der Befragung wurde auch deutlich, dass das Regionalität beim Kauf wichtiger ist als die biologische Herkunft. Als Grund wurde in erster Linie die Unterstützung der regionalen Wirtschaft genannt, aber auch der Beitrag zum Umweltschutz ist den Befragten wichtig. Der Verzicht auf lange Transportwege und die Frische zählen für die Konsumenten.

Regional Märkte genießen mehr Vertrauen als Supermärkte

Eindeutig geht aus der Umfrage hervor, dass die Konsumenten Supermärkten weniger vertrauen als Bauern- und Wochenmärkten. Besonders beliebt sind der Ab-Hof-Verkauf und die Bauernläden. Dabei wird durchaus in Kauf genommen, dass die Produkte teurer sind als in Supermärkten. Bis zu 15 Prozent mehr zu bezahlen, ist der Konsument dabei bereit. Die Produkte, bei denen Regionalität besonders geschätzt wird, sind Eier, Gemüse, Obst, Fleisch und Milchprodukte. Aber auch in der Gastronomie gewinnen Produkte aus der Region an Bedeutung. Ob es sich um das Tullnerfelder Schwein oder das Alpenvorlandrind handelt, laut AMA setzen Wirte immer öfter auf regionale Markenprodukte. Durch den Abholgroßmarkt AGM als Partner verstärkt sich die Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Gastronomie sowie dem Lebensmittelhandel. Die Kooperation steht ganz unter dem Motto: „Vom Landwirt bis auf den Teller“.

Starke Marken sind die Basis

Am Beispiel des Tullnerfelder Schweins und des Alpenvorlandrinds zeigt sich der Einfluss von starken Marken, die durch den Zusammenschluss von einzelnen Landwirtschaftsbetrieben entstehen. Hinter dem niederösterreichischen Gut Streitdorf stehen 200 Rinder- und Schweinemastbetriebe der Region. Im Vorjahr wurden insgesamt 1.500 Rinder und 10.500 Schweine aus der Kooperation verkauft. Qualitätszeichen haben für den Konsumenten eine wichtige Bedeutung.

Der Agrarmarkt Austria, kurz AMA, unterstützt in Österreich durch seine Qualitätskriterien und Prüfungen beziehungsweise der Vergabe der Marken und Siegel 50 Regionalprogramme, wie die Kooperative um das Gut Streitdorf. Die Prüfzeichen der AMA verstärken das Vertrauen zwischen Konsumenten und Landwirt, das die Basis für das regionale Marketing bildet. „Die Bauern produzieren für die regionalitätsaffinen Wirte und Konsumenten, die „ihre Bauern kennen möchten“. Dieses Vertrauensverhältnis ist die Basis für starke Regionalmarken aus Österreich“, erläutert Werner Habermann von der Erzeugergemeinschaft Gut Streitdorf. Nach dem Motto „Gemeinsam sind wir stark“ agieren auch viele Erzeugergemeinschaften bei der Regionalvermarktung von Gemüse, Obst und Eiern, ob die Erzeugergemeinschaft Eferdinger Landl Erdäpfel oder die Österreichische Frischeier-Erzeugergemeinschaft.

Foto: © Bev Lloyd-Roberts LRPS

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