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IAG Airlines: Ein turbulentes Jahr mit mehr Gewinn

Die IAG zu denen British Airways und Iberia zählen, konnte trotz der Brexit-Turbulenzen im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich mehr Umsatz verzeichnen. 2016 beförderte die neue Nummer Zwei in Europa erstmals über 100 Millionen Passagiere. Dies ist nicht nur für die Passagiere eine gute Nachricht, sondern auch für die Investoren.

Die IAG um Britisch Airways, Iberia, Aer Lingus und Vueling hat ein turbulentes Jahr 2016 hinter sich und konnte dieses dennoch mit einem deutlichen Mehrgewinn abschliessen. Bereits Ende Februar gab die IAG bekannt, dass sich der bereinigte operative Gewinn im Gesamtjahr auf 2,54 Milliarden Euro beläuft und das sind knapp 9 % mehr als im Vorjahr. Damit fiel das Geschäftsergebnis besser aus als erwartet.

Die IAG verdiente 1.95 Milliarden Euro und das entspricht einem Anstieg von knapp 29 %, wobei der Umsatz der zweitgrößten Airlinegruppe Europas um rund 9 % auf 22,6 Milliarden Euro fiel.

Der Konzern hatte in Folge des Brexit-Votums im Sommer 2016 zuvor gleich mehrfach seine Gewinnprognose gesenkt. Der Ticketverkauf schwächte nach der Entscheidung der Briten zum Austritt aus der Europäischen Union ab und auch der Absturz des britischen Pfunds belastete den Verkauf – denn der Konzern bilanziert in Euro. Zudem lasteten die Terrorängste in der ersten Jahreshälfte auf der Nachfrage.

Niedrige Kerosinpreise sorgten für Erleichterung

Allerdings sorgten die niedrigen Kerosinpreise für Erleichterung und zudem behielt der Konzern seine Ausgaben im Griff. Zugleich hatte die IAG aufgrund der Aer-Lingus-Übernahme in 2015 nun erstmals mehr als 100 Millionen Fluggäste befördert. Mit diesen Zahlen konnte IAG im vergangenen Jahr Air France-KLM in Bezug auf Passagierzahlen hinter sich lassen. Der Umsatz war bei der französisch/niederländischen Airlinegruppe insgesamt um gut 3 % auf 24,8 Milliarden Euro zurückgegangen. Unterm Strich stand ein operativer Gewinn von 1,05 Milliarden Euro. Der größte europäische Airlinekonzern, die Lufthansa musste einen Umsatzrückgang um 1,2 % auf 31,7 Milliarden Euro hinnehmen, womit das Ergebnis leicht unter dem des Vorjahres liegt.

Für das Geschäftsjahr 2016 erhalten die IAG-Aktionäre eine um mehr als 17 % höhere Dividende von 23,50 € je Aktie. Zudem wurde von dem Konzern auch angekündigt, dass man vor habe, Aktien im Wert von einer halben Milliarde Euro zurück zukaufen. Der operative Gewinn dürfte auf der Basis der heutigen Treibstoffpreise und Währungskurse im laufenden Jahr weiter steigen.

Die IAG-Aktien sollten die Trader im Auge behalten und das nicht nur auf kurze Sicht, sondern auch langfristig. Die Ausschüttung der Dividende pro Aktie zeigt bereits, wie lukrativ die Aktien der IAG sind im Vergleich zum Einkauf einer Aktie, denn der Preis liegt aktuell bei 6,10 Euro (Stand 05.04.2017).

IAG mit neuer Airline

In Europa wird es eine neue Airline geben, womit British Airways und Iberia eine Schwester bekommen. Ab Juni wird die Airlinegruppe mit Billig-Langstreckenflügen starten.

Seitdem der Chef der Airlinegruppe, Willie Walsh ankündigte es ab Barcelona eine neue Billig-Langstrecken-Airline geben wird, sind nur wenige Monate vergangen. Mitte März bereits wurde sie vorgestellt: LEVEL – das ist der Name der neuen Fluggesellschaft. Das Design der Airline ist schlicht gehalten, wobei die Farben Grün und Blau dominieren. Die ersten Flüge sollen am 01. Juni abheben.

Walsh erklärte, dass Level den Kunden aus dem großen Netz von Vueling ermöglicht, via Barcelona Langstrecke zu fliegen. Die ersten Destinationen werden Los Angeles, Oakland/San Francisco, Buenos Aires und Punta Cana sein. Die Ticketpreise werden in der Economy Class bei 99 Euro starten.

Doch der englische Name Level mach auch eines sehr deutlich: Die IAG will die Lowcost Airline nicht auf Spanien beschränken. Das wurde auch von Walsh bestätigt. Laut seinen Aussagen sei das erst der Anfang und man freue sich über tolle Möglichkeiten der Expansion und es wird geplant, Level auch zu anderen europäischen Destinationen zu bringen.

Fünf Hauptmarken mit Level unterm Dach der IAG

Zwei Airbus A330-300 in denen es 293 Economy- und 21 Premium-Economy-Sitzplätze gibt, machen den Anfang bei Level. Die IAG teilte mit, das in der Premiumklasse Aufgabegepäck, Sitzreservierung, Essen und die „neuesten Filme“ inbegriffen seien. Die Kunden der Economy Class müssen sich ihr Essen und Gepäck je nach Bedarf hinzukaufen. Allerdings hat jeder Fluggast Zugang zu einem Unterhaltungsprogramm, ebenso wie die Möglichkeit, einen Internetzugang zu kaufen. Die Preise dafür starten bei 8,99 Euro.

Langfristig sieht IAG-Chef Willie Walsh Level bei 30 Flugzeugen und an weiteren Standorten. Diese müssen nach seiner Ansicht nicht zwangsläufig im IAG-Revier, Großbritannien, Irland und Spanien liegen, sondern es wird in diesem Zusammenhang über eine Reihe verschiedener Flughäfen quer über Europa gesprochen.

Die Level-Passagiere haben ebenso die Möglichkeit, Avios zu sammeln, bei der es sich um die Vielfliegerwährung der IAG-Airlines handelt. Mit der neuen Fluggesellschaft sind nun fünf Hauptmarken unter dem Dach der international Consolidated Airline Group vereint. Neben Level sind das Iberia, Vueling, Aer Lingus und britisch Airways.

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