Forstwirtschaft will von Jamaika-Sondierern Marshall-Plan für Wald

Die deutsche Forstwirtschaft fordert von den Jamaika-Sondierern einen „Marshallplan für den Wald“, um die Branche für die Anforderungen durch den Natur- und Klimaschutz zu rüsten. „Die nachhaltige Forstwirtschaft mit ihrer starken regionalen Verankerung muss auf die Tagesordnung der kommenden Sondierungsrunde“, sagte der Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW), Philipp zu Guttenberg, der „Passauer Neuen Presse“ (Donnerstagsausgabe). Mit Blick auf den Klimaschutz müsse die Nutzung von heimischem Holz auch für öffentliche Gebäude Vorrang erhalten, die Holzbauquote für die Gebäude erhöht und klimaresistente Baumarten wie die Küstentanne oder und Roteiche finanziell gefördert werden.

„Auf der Agenda der künftigen Bundesregierung muss ein Marshallplan für den Wald stehen, der eine flächendeckende Pflege und Bewirtschaftung unserer Wälder, insbesondere die der Kleinstwaldbesitzer, ermöglicht“, appellierte zu Guttenberg an die Sondierungspartner von Union, FDP und Grünen. Wirtschaftliche Einbußen durch Naturschutzmaßnahmen müssten „vollständig ausgeglichen und die betroffenen Waldeigentümer bei sämtlichen Planungen und Maßnahmen beteiligt werden.“ Der Präsident der Waldeigentümer warf dem Staat eine „Wegelagerer-Mentalität“ vor, weil dieser Auflagen vorschreibe, sich aber an der Umsetzung nicht verbindlich beteilige. Die Reform der Forstwirtschaft erfordere eine große Kraftanstrengung, „die ohne ein deutliches politisches und finanzielles Signal nicht zu bewerkstelligen ist“, so der AGDW-Präsident weiter. In der Forst- und Holzwirtschaft sind 1,2 Millionen Menschen in 130.000 Betrieben beschäftigt, die Branche hat einem Jahresumsatz von 180 Milliarden Euro pro Jahr.

Foto: Wald, über dts Nachrichtenagentur

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