Cube Tech Fair: Messe lockt Gründer mit einer Million Euro

Im Jahr 2017 hat eine Berliner Plattform eine neue Messe geplant. Unter dem Namen „Cube Tech Fair“ sollen Start-ups und Großunternehmen zusammengeführt werden. Der Volkswagenkonzern und die Messe Berlin gehören mit zu den Förderern. Geleitet wird das Projekt von Torsten Oelke, einem Geschäftsmann aus der Digitalwirtschaft. Gemeinsam stellten Oelke & Co. das Projekt Cube vor kurzem vor, das eine internationale Atmosphäre schaffen, interdisziplinäres Arbeiten fördern und die Innovationen im digitalen Sektor stärken soll. Die Zielgruppe der Messe sind vor allem Start-ups im B2B-Bereich. Damit ist Cube ein Tech-Ökosystem, das zwischen der Industrie und den Start-ups Brücken bauen möchte. Langfristig soll sich die Cube Tech Fair zu einer Leitmesse für die digitale Industrie der vierten Generation entwickeln und eine Plattform für zukünftige Innovationen sein.

Cube Challenge: Cash-Preis für Start-ups

Neben der Messe soll eine Preisausschreibung für Start-ups die Aufmerksamkeit auf das Cube Projekt lenken. Am 7. Juni 2016 hat die Bewerbungsphase für den Cube Challenge Preis begonnen. Der Preis zählt zu den höchstdotierten Ausschreibungen für Gründer. Bis zu eine Million Euro können diese gewinnen. Die Summe wird an ein Start-up im Rahmen der Cube Tech Fair vergeben. Die Gründer müssen keine Anteile abtreten. Im Gegenteil, der Preis soll ihnen die Unabhängigkeit ermöglichen und ihnen helfen, Partnerschaften und Investitionen auszubauen, ohne nach Investoren suchen zu müssen. Das Challenge Programm startet im September. Die besten Start-ups erhalten Zugang zur Industrie und bekommen die Möglichkeit, in den Berliner Büros zu arbeiten. Darüber hinaus nehmen sie automatisch an den Global Touchpoint Events sowie der Cube Tech Fair teil. Bewerben können sich Start-ups unter anderem aus den Bereichen Life Science, Digital Health, Maschinerie, Infrastruktur, Manufaktur und Konnektivität.

Die Idee, Start-ups zu fördern und Gründungen attraktiver zu machen, liegt auf der Hand. Der derzeit starke Arbeitsmarkt hatte zuletzt dazu geführt, dass es an Gründungswilligen mangelt. Besonders weibliche Gründer sind in den letzten Jahren weniger vertreten, wie der KfW-Gründungsmonitor zeigt. Der Rückgang liegt auch an der guten Wirtschaftslage. Nur wenige Menschen sind arbeitslos, weshalb weniger Gründungen zu verzeichnen sind. Positiv ist, dass sich knapp jedes dritte Start-up auf digitale Technologien spezialisiert und sich mit einer eigenen Geschäftsidee selbstständig gemacht hat.

Viele Förderungen für Start-ups

Start-up-Förderungen werden immer häufiger. Denn nur jeder zehnte Gründer kann ohne externe Geldmittel starten. Rund 50 Prozent der jungen Unternehmer geben an, dass sie für die Gründung 50.000 Euro und mehr benötigen.

Das hohe Preisgeld der Cube Challenge ist sicherlich ein Anreiz für alle mit einer digitalen Technologie-Idee, aber bei Langem nicht die einzige Förderung, die es für junge Gründer gibt. Ein aktuelles Beispiel ist das Fintech-Stipendium, dass von einigen Unternehmen der Digitalbranche ins Leben gerufen wurde. Branchenübergreifend ist es mit einem Gesamtvolumen von rund 12 Milliarden US-Dollar eines der größten Start-up-Förderungen.

Auch die EU unterstützt Start-ups, die innovative Projekte vorweisen können, mit Fördergeld. Im Rahmen von Horizont 2020 haben Gründer die Möglichkeit, bis zu 2,5 Millionen Euro zu bekommen. Unterstützt werden die Start-ups von dem Unternehmen EU Start-up Services, das bei der Einreichung von Anträgen hilft und zahlreiche Workshops anbietet.

Eine weitere Starthilfe ist der ERP-Gründerkredit. Dieses Fördergeld ist nicht nur für Existenzgründer geeignet, sondern auch für Unternehmen gedacht, die schon seit ein bis drei Jahren eine Geschäftstätigkeit ausüben. Der Kredit darf bis zu 100 Prozent des Fremdfinanzierungsbedarfs decken.

Das EXIST-Gründerstipendium ist eine sinnvolle Förderung für Hochschulabsolventen, die beispielsweise planen, direkt nach dem Studium ein Start-up zu gründen. Die Bewerbungsunterlagen sind beim BMWi erhältlich. Die Förderung ist ein Zuschuss, der die kompletten projektbezogenen Ausgaben deckt.

Für spezielle Gründungsbereiche, wie die Nanotechnologie, gibt es vielfältige Förderprogramme, die sich an den Bedürfnissen dieser Unternehmen ausrichten. Ein Beispiel ist die BMBF-Förderung Nanochance vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Zudem gibt es viele alternative Möglichkeiten der Förderung. Gründer können von regional angebotenen Fördermitteln und speziellen Bankkrediten profitieren. Die Möglichkeiten sind, abseits der bundesweit geltenden Programme, in jedem Bundesland individuell und vielfältig.

Start-up-Gründung lohnt sich

Die vielen Förderungsmöglichkeiten in Deutschland machen die Start-up-Gründung derzeit interessant. Anstatt sich in das gemachte Nest des Angestelltenverhältnisses zu setzen, können Personen mit innovativen Ideen Fördergelder beantragen und etwas bewegen. In jedem Fall sollten Gründer Finanzierungsmöglichkeiten suchen, die Venture Capital ausschließen. Sie stellen zwar eine gute Kapitalquelle für junge Gründer dar, doch die Kapitalgesellschaften verlangen als Sicherheit Mitspracherechte. Weiterhin wollen sie strategische Entscheidungen alleine entscheiden. Durch die die Beteiligung verringert sich darüber hinaus der unternehmerische Erfolgsanteil.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert