Kuerbisse

AMA-Gütesiegel: "Ländliche Entwicklung" für mehr Wettbewerbsfähigkeit

Kuerbisse

Wien – „Trotz anhaltend guter Nachfrage nach Lebensmitteln steigt der Druck auf Verarbeiter und Bauern, da ein hoch konzentrierter Handel vermehrt auf Eigenmarken, speziell im Billigsegment, setzt. Wir beobachten diese Entwicklung mit großer Sorge, weil dadurch nicht nur ein gewaltiger Kostendruck auf die Verarbeitungswirtschaft, sondern vor allem auf die bäuerlichen Erzeuger ausgelöst wird. Außerdem öffnen die Handelsmarken gerade im Diskontbereich anonymen Rohstoff-Herkünften Tür und Tor. Österreich muss im neuen Programm der Ländlichen Entwicklung (LE) diesen Trends aktiv entgegenwirken und durch Diversifikation und Innovation die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe steigern. Daher begrüßen wir sehr, dass im neuen Regierungsprogramm die volle Kofinanzierung solcher Programme gewährleistet ist“, erklärte Gerhard Wlodkowski, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, vor Journalisten im Rahmen der Grünen Woche in Berlin.

AMA-Gütesiegel statt anonymer Herkunft

„Alle uns vorliegenden Umfragen bestätigen, dass die Konsumentinnen und Konsumenten auf regionale Herkunft und auf nachvollziehbare Qualität ein enorm starkes Augenmerk legen. Nicht zuletzt erklärt sich daraus auch der hohe Bekanntheitsgrad des AMA-Gütesiegels. Dies widerspricht auch diametral dem Trend in Richtung billige Lebensmittel mit anonymen Herkünften, der vom Handel forciert wird. Im neuen Programm Ländliche Entwicklung brauchen wir daher geeignete Instrumente, um das Angebot an Lebensmitteln für heimische, aber auch für ausländische Konsumenten, wie die österreichischen Exporterfolge deutlich zeigen, noch attraktiver zu machen. Unser Ziel ist es, die Wertschöpfung der Land- und Forstwirtschaft, aber auch die des vor- und nachgelagerten Wirtschaftssektors deutlich zu erhöhen. Dazu brauchen wir starke Erzeugergemeinschaften, Genossenschaften und Verarbeitungsbetriebe, die dem Verlangen der Verbraucher nach Frische, Regionalität und heimischer Herkunft entsprechen“, so Wlodkowski weiter.

Erneuerbare: Bioenergie bleibt Spitzenreiter

„Die nachwachsenden Rohstoffe aus der Land- und Forstwirtschaft tragen nach wie vor den weitaus wichtigsten Beitrag zum Portfolio der erneuerbaren Energieträger bei. Auf Bioenergie beruhen in der EU etwa 70% der erneuerbaren Energie. Auch in Österreich kommen mehr als 60% der Erneuerbaren aus biogenen Quellen, der Beitrag der Bioenergie ist damit auch bei uns doppelt so groß wie jener der Wasserkraft. Unser Sektor wird auch in Zukunft der wichtigste Partner beim dringend notwendigen Umbau des Energiesystems bleiben. Biomasse hat nämlich gegenüber anderen erneuerbaren Technologien den großen Vorteil, dass nicht nur Strom, sondern auch Wärme und Treibstoffe erzeugt werden können. Und vor allem ist Bioenergie durch die Genialität der Photosynthese kostengünstig speicherbar und steht damit bei Bedarf verlässlich zur Verfügung. Nicht umsonst gilt der Slogan ‚Gute Wärme wächst nach'“, stellte Wlodkowski fest und ergänzte: „Österreich liegt zudem im Bereich Energie- und Umwelttechnologie sowohl in der EU als auch weltweit im Spitzenfeld. Diese Sektoren sind auch Teil der Forschungs- und Exportstrategie unseres Landes. Darüber hinaus ist die Unterstützung der Forschungsinitiative Bioökonomie im Arbeitsprogramm der Bundesregierung fixiert. Wer also auf nachwachsende Rohstoffe und Bioenergie setzt, wie die heimische Land- und Forstwirtschaft, schützt nicht nur die Umwelt, er setzt auch wirksame Initiativen für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum und sichert dringend notwendige Arbeitsplätze gerade im ländlichen Raum.“

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