Tag Archives: 3D-Drucker

Mit einem 3D-Drucker werden dreidimensionale Werkstücke schichtweise aufgebaut. Der Aufbau erfolgt computergesteuert aus einem oder mehreren flüssigen oder festen Werkstoffen nach vorgegebenen Maßen und Formen (CAD). Beim Aufbau finden physikalische oder chemische Härtungs- oder Schmelzprozesse statt. Typische Werkstoffe für das 3D-Drucken sind Kunststoffe, Kunstharze, Keramiken und Metalle. 3D-Drucker werden in der Industrie und der Forschung eingesetzt. Daneben gibt es Anwendungen im Heim- und Unterhaltungsbereich sowie in der Kunst. Der 3D-Druck ist ein generatives Fertigungsverfahren, nach dem Aufbauprinzip als additive Fertigung bezeichnet.

Die wichtigsten Techniken des 3D-Druckens sind das selektive Laserschmelzen und das Elektronenstrahlschmelzen für Metalle und das selektive Lasersintern für Polymere, Keramik und Metalle, die Stereolithografie und das Digital Light Processing für flüssige Kunstharze und das Polyjet-Modeling sowie das Fused Deposition Modeling für Kunststoffe und teilweise Kunstharze.

Innerhalb der Maschinenklasse der digitalen Fabrikatoren stellen die 3D-Drucker die wichtigste Teilklasse der additiven, also anhäufenden, aufbauenden Fabrikatoren dar. 3D-Drucker dienten zunächst vor allem der Herstellung von Prototypen und Modellen, dann der Herstellung von Werkstücken, von denen nur geringe Stückzahlen benötigt werden. So verwendet z. B. der Flugzeughersteller Boeing in dem Kampfjet F-18 Hornet 86 Lasersinterteile.

Einige grundlegende Vorteile gegenüber konkurrierenden Herstellungsverfahren führen zu einer zunehmenden Verbreitung der Technik, auch in der Serienproduktion von Teilen. Gegenüber dem Spritzgussverfahren hat das 3D-Drucken den Vorteil, dass das aufwendige Herstellen von Formen und das Formenwechseln entfällt. Gegenüber allen das Material abtragenden Verfahren wie Schneiden, Drehen, Bohren hat das 3D-Drucken den Vorteil, dass der Materialverlust entfällt. Meist ist der Vorgang energetisch günstiger, weil das Material nur einmal in der benötigten Größe und Masse aufgebaut wird.

Der 3D-Druck wurde bereits 1983 von dem US-Amerikaner Chuck Hull erfunden. Hull hat seine 3D-Druck-Technologie als Stereolithografie bezeichnet und im Jahre 1986 die erste Patentanmeldung publiziert. 3D-Drucker für Heimanwender ermöglichen die Herstellung von Objekten wie kleine Spielzeuge, Schmuck oder Stiftebecher. Strukturell komplexere, sehr belastbare Objekte und einwandfreie Kurven sind nur mit professionellen Druckern herstellbar. Neben den auch bei 2D-Druckern wesentlichen Eigenschaften wie Geschwindigkeit und Auflösung ist bei 3D-Druckern wichtig, welche Materialien verwendet werden können und wie sie verarbeitet werden. Es ist außerdem möglich, sein Objekt in einem FabLab ausdrucken zu lassen oder die CAD-Datei bei Online-Services hochzuladen und sich sein Produkt nach Hause liefern zu lassen. 3D-Scanner wandeln Objekte in Daten um. Dies funktioniert bereits mit einer einfachen Webcam und einer speziellen Software. Es werden Online-Dienste angeboten, die ein Objekt anhand von Fotos aus verschiedenen Perspektiven in eine Datei umwandeln. Für den 3D-Druck gelten die Regeln des Urheberrechts. Patente und Gebrauchsmuster sind nur im gewerblichen Gebrauch zu beachten.

In der Wissenschaft hat parallel zur technischen Weiterentwicklung und der zunehmenden Verbreitung von 3D-Druckverfahren eine Diskussion über die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen dieser Entwicklung begonnen. Einige Forscher erwarten einschneidende Veränderungen im wirtschaftlichen Gefüge. Diese seien beispielsweise durch die Verlagerung von Produktionsprozessen zu den Konsumenten zu erwarten. Außerdem würden Innovationsprozesse deutlich beschleunigt. Einige britische Wissenschaftler sehen die Technik sogar als Grundlage für eine erneute sogenannte industrielle Revolution. Kritiker dieser Annahme, wie der Mathematiker Hartmut Schwandt von der Technischen Universität Berlin, halten dem entgegen, dass die Prozess- und Materialkosten bei der individuellen Fertigung wesentlich höher seien als bei der Massenfertigung. Aus diesem Grund hält er die Ausrufung einer weiteren industriellen Revolution für übertrieben.

Laut einer Studie des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung biete der mögliche Dezentralisierungstrend Chancen für Nachhaltigkeit. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass wenn sich Netzwerke bilden, in denen Nutzer beginnen, zur Herstellung von Waren kollaborativ zusammenzuarbeiten, sich die bisher monopolisierte Welt der Produktion demokratisiere. Jedoch brauche es neue Protagonisten für Nachhaltigkeit, die die neuen Technologien so einsetzen, dass sie soziale und ökologische Vorteile erschließen.

Experten sind sich seit langem einig, dass der 3D Druck in naher Zukunft die Wirtschaft revolutionieren wird. Ob Medizin, Fahrzeugbau oder Textilindustrie – der 3D Drucker wird alle Bereiche der Produktion und Wirtschaft erfassen.

Der größte 3D-Drucker der Welt steht bald in Fürth

Die vielleicht wichtigste neue Technologie für den Produktionsstandort Deutschland ist die additive Fertigung. Eine der Keimzellen dieser technischen Revolution gedeiht in Fürth – das Anwenderzentrum Verfahrenstechnik (VerTec) – eine gemeinsame Unternehmung der Neuen Materialien Fürth GmbH (NMF) und des Zentralinstituts für Neue Materialien und Prozesstechnik (ZMP) der FAU.  Dort entwickeln Wissenschaftler – gefördert vom Bayerischen Wirtschaftsministerium – Technologien für das …

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Mcor ARKe – der erste Desktop 3D-Vollfarbdrucker der Welt

3D Print

Mcor, das führende Unternehmen bei 3D-Vollfabdruck, brachte heute den Mcor ARKe auf den Markt, den ersten Desktop 3D-Vollfarbdrucker der Welt. Mit dem Mcor ARKe, bringt Mcor nun 3D-Vollfabdruck in Industriequalität auf den Schreibtisch. Der Premium 3D-Drucker ist erschwinglich, zuverlässig und sicher. Mit ihm überspringt der 3D-Druck die Kluft zu einem breiteren Spektrum an Kreativexperten und ermöglicht wirklich kreatives Lernen, was …

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Klinikum Karlsruhe: Halswirbel aus dem 3D-Drucker

Zum ersten Mal weltweit wurde eine Patientin mit degenerativen Problemen an der Halswirbelsäule mit einem anatomisch angepassten 3D gedruckten Titanimplantat versorgt. Die Operation wurde von Prof. Dr. Dr. hc Uwe Spetzger, Direktor der Neurochirurgie am Klinikum Karlsruhe geplant und durchgeführt. Er ist der aktuelle Präsident der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie. Implantathersteller ist die junge EIT Emerging Implant Technologies …

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voxeljet AG geht an die Börse

Friedberg – voxeljet AG, ein führender Anbieter von ultraschnellen 3D-Großformatdruckern und Dienstleistungen für die Fertigung auf Abruf von Formen und Modellen für Industrie- und Gewerbekunden, hat heute die Erstemission von 6.500.000 auf US-Dollar lautenden Aktienzertifikaten (American Depositary Shares, ADSs) zu einem Ausgabepreis von 13,00 US-Dollar je ADS angekündigt. Von den im Rahmen des Börsengangs verkauften 6.500.000 ADS wurden 5.600.000 vom …

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Universität Würzburg forscht über 3D-Drucker

Eine Technik auf dem Sprung: Der 3D-Druck verspricht Unternehmen und Kunden viele neue Möglichkeiten. An der Universität Würzburg analysieren Wirtschaftswissenschaftler sein Potenzial. Ob Schmuck, Brillen oder Handyhüllen: Solche Dinge lassen sich heute relativ einfach mit 3D-Druckern herstellen. Während „normale“ Drucker Tinte auf Papier bringen, schichten die „dreidimensionalen“ in einem mehrstufigen Prozess Kunststoff oder Metalle aufeinander, so dass komplexe Gegenstände entstehen. …

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