Münchner Amokläufer war Rechtsextremist

Polizeiabsperrung, über dts NachrichtenagenturDer Amokläufer von München war offenbar ein Rassist mit rechtsextremistischem Weltbild. Er habe es als „Auszeichnung“ verstanden, dass sein Geburtstag, der 20. April 1998, auf den Geburtstag von Adolf Hitler fiel, berichtet die F.A.Z. unter Berufung auf Sicherheitskreise. Entsprechende Aussagen über seine Begeisterung für Hitler stammen demnach aus dem engsten Umfeld des Täters.

Auch sei er stolz darauf gewesen, als Iraner und als Deutscher „Arier“ zu sein. Ursprünglich gilt der Iran als die Heimat der Arier. Türken und Araber habe der 18-Jährige hingegen gehasst. Er habe ein „Höherwertigkeitsgefühl“ ihnen gegenüber gehegt. Die Ermittler gehen laut F.A.Z. daher auch der Hypothese nach, ob er bei seiner Tat gezielt Menschen mit ausländischer Herkunft getötet hat. Alle seine neun Opfer hatten einen Migrationshintergrund. Drei Jugendliche waren türkischstämmig, zudem wurde eine 45 Jahre alte türkische Frau getötet. Drei andere Jugendliche – ein Junge und zwei Mädchen – waren Kosovo-Albaner. Bisher war die Tat des 18-Jährigen als Amoklauf beschrieben worden, der sich aus einer psychischen Erkrankung und der Erfahrung des Mobbings durch Gleichaltrige gespeist habe. Für eine rassistische Gesinnung spreche auch der Wortwechsel, den der 18-Jährige sich nach seiner Tat mit einem Anwohner des Olympia-Einkaufszentrums lieferte, der ihn von seinem Balkon aus beschimpfte, und in dem er Wert darauf gelegt habe, dass er Deutscher und in Deutschland geboren sei, schreibt die Zeitung weiter. Er habe seine Tat zudem bewusst am fünften Jahrestag des verheerenden Anschlags durch den norwegischen Rechtsextremisten Anders Behring Breivik begangen.

Foto: Polizeiabsperrung, über dts Nachrichtenagentur

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