Mittelstand gegen Abschaffung des Bargeldes

Euroscheine, über dts NachrichtenagenturZu Plänen der EU-Kommission, das Bargeld abzuschaffen, erklärt Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW): „Bargeld muss bleiben! Eine Obergrenze für Bargeldgeschäfte wäre der erste Schritt auf dem Schleichweg zur völligen Abschaffung von Scheinen und Münzen. Das ist mit uns nicht zu machen. In einer Unternehmerumfrage unseres Verbandes lehnen neun von zehn Mittelständlern die Abschaffung des Bargeldes ganz klar ab. Kein Bargeld bedeutet totale staatliche Kontrolle. Unter dem Vorwand, Kriminalität und Terrorismus zu bekämpfen, strebt die EU-Kommission den gläsernen Bürger an. Damit nicht genug, Sparer könnten sich nicht vor negativen Zinsen schützen, ihrer schleichenden Enteignung stünde nichts mehr im Weg. Deshalb steht der BVMW wie auch die Deutsche Bundesbank zum Bargeld. Dafür wird sich unser Verband im geplanten Konsultationsprozess der EU-Kommission einsetzen.“

„Die Absenkung der Meldepflicht für Bargeldgeschäfte ist nichts anderes als eine Einschränkung des Bargeldverkehrs durch die Hintertür“, erklärt Prof. Joachim Starbatty, Mitglied des EU-Parlaments. „Wie üblich kommt auch diese Gesetzesänderung im harmlosen Gewand daher“, so Starbatty weiter. Offiziell gehe es dabei immer um die „gute Sache“ – Kriminalitätsbe-kämpfung beispielsweise oder den Kampf gegen den Terrorismus. Das kommt gut an und hat den höchst erwünschten Nebeneffekt, dass das eigentlich bei der Bevölkerung beliebte Bargeld diskreditiert wird. Mit der Zeit bekommt es eine gewisse Anrüchigkeit, bar zu zahlen.

Dabei spielt Bargeld bei Geldwäsche schon lange nur mehr eine – wenn überhaupt – untergeordnete Rolle. Die organisierte Kriminalität bekommt man so nicht in den Griff. Tatsächlich dienen alle diese Maßnahmen dazu, umfassenden Einschränkungen wenn nicht sogar der vollständigen Abschaffung des Bargelds das Feld zu bereiten. „Das eigentliche Motiv hinter diesen Maßnahmen ist klar“, konstatiert Starbatty: „Die Zentralbanken sollen so ermächtigt werden, die Zinsen noch tiefer in den negativen Bereich zu drücken. Den Preis hierfür zahlen die Bürger. Sie verlieren so nicht nur die Möglichkeit, Erträge aus Sparguthaben zu generieren, sondern – noch wichtiger – essentielle Teile ihrer Freiheit“

Foto: Euroscheine, über dts Nachrichtenagentur

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