Politikerinnen aus Koalition und Opposition entsetzt über Trump

Donald Trump, über dts NachrichtenagenturPolitikerinnen aus Union und SPD sowie von den Grünen haben dem US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump nach dem Bekanntwerden vulgärer Äußerungen über Frauen jegliche Führungsfähigkeiten abgesprochen. „Ein Mann, der es für eine starke Sache hält, Frauen anzufallen, der sollte heutzutage keinerlei öffentliche Bühne mehr bekommen“, sagte Bundestags-Vizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) der „Welt“ (Montagsausgabe). „Ein Mann, der in der Realität tatsächlich sexuell übergriffig wird, darf niemals ein öffentliches Amt bekleiden.“

Eigentlich habe es keinerlei Beweises mehr bedurft, dass Trump der absolut falsche Kandidat für das Amt des US-Präsidenten sei. „Dennoch hat er geliefert. Dieser Mann ist einfach eine Katastrophe.“ Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfamilienministerium, Elke Ferner (SPD), erklärte Trump für ungeeignet im Weißen Haus. „Auch wenn Trumps Entgleisungen schon ein paar Jahre zurückliegen – sie zeigen sein wahres Gesicht. Wer Frauen gegenüber derart respektlos ist, ist weder als US-Präsident noch für andere Führungspositionen geeignet.“ Die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Carola Reimann kritisierte es als erschreckend, dass die Republikaner Trump „überhaupt sehenden Auges zum Kandidaten gekürt haben“. Trump sei ein „vollkommen schädlicher Kandidat“, der nicht ins Amt kommen dürfe. „Wer so verächtlich über Frauen redet, ist ein menschenverachtender Typ, der nicht in diese Position kommen darf.“ Die CDU-Rechtspolitikerin Elisabeth Winkelmeier-Becker bezeichnete Trump als Sicherheitsrisiko: „Wer selbst zugibt, dermaßen frauenverachtend und triebgesteuert zu agieren, wäre im Weißen Haus nicht nur peinlich, sondern ein echtes Sicherheitsrisiko.“ Die Grünen-Familienpolitikerin Franziska Brantner kritisierte Trumps Rechtfertigung: „Er rechtfertigt sich damit, dass Männer in der Umkleidekabine nun mal so reden würden. Er tut jetzt wieder so, als wäre er der Einzige im Kreis der politisch korrekten Spießer, der noch Klartext redet – und dass eigentlich alle Männer so denken.“ Dies sei eine altbekannte Masche. „Erst begeht er selbst eine komplette Grenzüberschreitung und dann tut er so, als handele es sich dabei nur um eine willkürliche Grenze, die von prüden Spießern errichtet wurde.“ Er brüste sich damit, dass er Frauen „an die Pussy gehen“ könne, weil er Macht habe. „Das ist ganz klar sexuelle Gewalt.“ Die Vorstellung, dass er Präsident der USA werden könnte, sei jetzt umso grausamer geworden. „Jemand, der so mit Frauen umgeht, kann nicht Präsident werden.“

Foto: Donald Trump, über dts Nachrichtenagentur

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