Merkel: Anpassungen in der Bildung nötig

Bundeskanzlerin Angela Merkel ist davon überzeugt, dass die Digitalisierung Anpassungen in Bildung und Ausbildung erfordert. Die Bildungsanforderungen befänden sich schon seit geraumer Zeit in einem Veränderungsprozess, sagte Merkel in ihrem neuen Video-Podcast. Aber jetzt, da die digitale Entwicklung alle Lebensbereiche viel stärker durchdringe, seien Anpassungen nötig – von den Berufsbildern bis hin zu den Fähigkeiten von Schülern.

Die digitale Bildung ist Schwerpunktthema des Nationalen IT-Gipfels, der kommende Woche (16./17.11.) in Saarbrücken stattfindet. Die Bundeskanzlerin bezeichnet die IT-Gipfel als „sehr interessante Form des Zusammenarbeitens von Wirtschaft und Politik“. Dort betrete man immer wieder gemeinsam Neuland; das dialogische Herangehen überwiege, „nicht das klassische `Wirtschaft fordert-von-der-Politik-etwas-und-Politik-liefert-oder-liefert-nicht`“, sagte Merkel. Im Gespräch mit Jonas Pohlmann, der am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam studiert und den IT-Gipfel-Blog mitgestaltet, erklärte Merkel, was der Bund unternimmt, um die Digitalisierung im Bildungswesen voranzubringen. So versuche der Bund, die digitale Ausstattung der Berufsschulen zu verbessern. Die Bundesbildungsministerin sei zudem im Gespräch mit den Ländern zu „Überlegungen, in den Schulen Verbesserungen vorzunehmen“. Die Bundeskanzlerin nennt weitere Beispiele für das Engagement des Bundes, unter anderem im Bereich der Lehrerausbildung. Die Bundeskanzlerin sieht auch Grenzen bei der Digitalisierung im Bildungswesen. „Ich glaube, dass man noch ein paar Grundfähigkeiten braucht“, sagte Merkel. Man müsse „auch einige Fakten im Kopf haben“. Die Bundeskanzlerin wörtlich: „Man kann Vieles nachgucken, man kann heute über das Internet natürlich an nahezu alle Informationen herankommen. Aber, das `Wie`, das Ordnen von Daten, das Verknüpfen von Daten, das kann einem auch das Internet nicht abnehmen.“ Merkel erinnerte sich an einen Mathematikprofessor, der einmal gefragt habe: „Womit wollen Sie eigentlich denken, wenn Sie gar kein Faktum im Kopf haben?“ Neues, so Merkel, könne man nur entdecken, wenn man auch Inhalte habe, die man neu verknüpfe und daraus neue Erkenntnisse gewinne. Die Fähigkeiten des Ordnens, Gewichtens und Verknüpfens müssten gelehrt und gelernt werden.

Foto: Angela Merkel, über dts Nachrichtenagentur

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert