Lucke spricht sich für Beobachtung der AfD aus

Die AfD ist nach Ansicht ihres Gründers Bernd Lucke ein Fall für den Verfassungsschutz. „Es gibt Personen und Organisationen in der AfD, an deren Verfassungstreue man zweifeln kann“, sagte Lucke der „Zeit“ (Hamburg-Seiten). „Ich bin da für das Vorsichtsprinzip: Der Verfassungsschutz sollte Teile der AfD lieber beobachten, als dass die vielleicht Unheil stiften.“

Die AfD sei für ihn heute „eine latent fremdenfeindliche, deutschnationale Partei mit rechtsradikalen Einsprengseln“, sagte Lucke. Der Volkswirtschaftsprofessor war seit 2013 Co-Vorsitzender der AfD, bis er die Partei im Jahr 2015 im Richtungsstreit verließ. Lucke bezweifelt, dass es möglich gewesen sei, Rechtsradikale aus der AfD herauszuhalten. Neue Mitglieder pauschal abzulehnen, verbiete das Parteiengesetz und kein Interessent sage „gleich beim Aufnahmegespräch, dass er den Holocaust für einen Vogelschiss hält“, sagte Lucke der „Zeit“. Auf die Frage, ob er die AfD heute noch einmal gründen würde, erwiderte Lucke: „Nein. Ganz eindeutig nein.“ Aus der AfD sei „eine ganz andere Partei“ geworden: „Eine, die ich nicht gegründet hätte, die ich nicht fördern möchte und die ich nicht wähle.“

Foto: Bernd Lucke, über dts Nachrichtenagentur

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