LEM: Strom- und Spannungsumwandler aus Bulgarien

Genf – Seit einigen Wochen sind rund 40 Mitarbeiter des Elektrokomponentenherstellers LEM aus Genf in Bulgarien damit beschäftigt, Strom- und Spannungsumwandler Made in Bulgarien für das Unternehmen zu produzieren. Im Dreischichtbetrieb wird dabei gearbeitet, um die Qualitätsteile zu fertigen. Produktionsstandorte waren bisher Genf, Tokio und Peking, wo bereits die Hälfte der Belegschaft angestellt ist. Nun kam das Werk in Sofia dazu.

Wandler für Konsumenten unsichtbar

Obwohl der Konsument die Wandler nicht sieht, erweisen sie ihm große Dienste. Sie verhindern, dass Personen in Lift- oder Straßenbahntüren eingeklemmt werden, ermöglichen den Stop-and-Go-Betrieb in neuen Fahrzeugen, steuern die Energieversorgung von Schienenfahrzeugen und messen mittels eines drahtlosen Stromzwischenzählers den Stromverbrauch beim Verbraucher. Doch die Strom- und Spannungsumwandler von LEM sind auch in Photovoltaik-Anlagen, in Windturbinen und E-Fahrzeugen zu finden. Das Unternehmen produziert dabei in Massen, mehrere Millionen mit geringem Kaufpreis, aber stellt auch Sonderanfertigungen her, die je nach Größe und Anforderungen einen Wert eines fünfstelligen Betrags erreichen. Für LEM ist Qualität wichtig. Es sei egal, an welchem Ort die Komponenten gefertigt würden, denn längst sei in den betreffenden Branchen, wie etwa in der Bahntechnik, LEM zum Synonym für Wandler geworden.

Ausbau in Bulgarien

Der Auslöser zur Standortgründung in Sofia war die Währungssituation vor zwei Jahren. Der Franken erreichte damals Euro-Parität. Verwaltungspräsident Andreas Hürlimann erklärte, dass für ein Unternehmen, das lediglich zwei Prozent der Rechnungen in Franken fakturiere, aber die Hälfte der Kosten in dieser Währung bezahle, der Druck nicht tragbar sei. Er führte weiter aus, dass von den Lohnkosten her, der Standort China zwar günstiger sei, doch in Bulgarien sei das Unternehmen den Abnehmern näher. Auch stünden gut ausgebildete Mitarbeiter in dem Land zur Verfügung, ebenso der Mietpreis für die Liegenschaft in Sofia sei nieder gewesen. Und die bulgarische Währung, der Lew, sei fix an den Euro gebunden. Würde die Bindung einmal wegfallen, sei eher mit einer Abwertung zu rechnen. Das Werk in Sofia entstand in rasanten Tempo, denn erst im Mai 2013 wurde mit den Arbeiten begonnen. Im Oktober verließ jedoch bereits das erste in Bulgarien gefertigte Teil das Werk. In Genf sind durch den Aufbau des neuen Standorts 13 Arbeitsplätze verloren gegangen, dennoch arbeiten noch rund 300 Mitarbeitern im Schweizer Werk. Konzernchef Gabella verspricht auch, dass die Fertigung in Genf nicht aufgegeben werde. LEM ist jedoch nicht allein in Bulgarien, denn der Kabelhersteller Reichle & De-Massari betreibt bereits seit einem Jahr eine Produktionsstätte in Bulgarien.

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