Nouripour wirft Trump schwere Fehler im Umgang mit Nordkorea vor

Der Grünen-Außenpolitiker Omid Nouripour hat der US-Regierung schwere Fehler im Umgang mit Nordkorea vorgeworfen. „Trump hat zwei massive Fehler gemacht, dieselben wie beim Iran“, sagte Nouripour der „Heilbronner Stimme“ (Freitagsausgabe) zur Absage des geplanten Treffens zwischen Donald Trump und Kim Jong-un. „Erstens: Trump hat wiederholt und sehr laut öffentlich gesagt, dass Nordkorea nur eingelenkt hat, weil er Druck gemacht hat. Das ist das Gegenteil von gesichtswahrendem Handeln. Zweitens: Trump wollte das Ergebnis der Gespräche vorwegnehmen und als Bedingung den Gesprächen voranstellen.“

So könne man in der Weltpolitik aber nicht verhandeln. „Das ist eine massive Verkennung der eigenen Grenzen und einfach nur größenwahnsinnig“, sagte Nouripour weiter. „Der südkoreanische Präsident hat bisher sehr geschickt agiert. Auch dessen Bemühungen sind durch Trump bedroht. Die Trump-Regierung trampelt hier auf den Erfolgen anderer Regierungen herum.“ Der US-Präsident müsse nun erklären, warum er meine, dass Nordkorea die Schuld am Verpassen einer historischen Chance trage.

Der Grünen-Außenpolitiker fügte hinzu: „Die Absage lässt auch sehr Schlimmes erahnen für den Konflikt mit dem Iran. Denn die Methode Trump ist zum Scheitern verurteilt.“ Die Trump-Administration verstehe nur die Sprache des Drucks, sie kenne als diplomatisches Instrument offenkundig derzeit nur die Sanktion. „In dem Rückzug der USA steckt aber auch eine Chance. Dann müssen eben andere die Probleme lösen: Wir Europäer, aber auch China, Südkorea und Japan“, sagte Nouripour.

Foto: Donald Trump, über dts Nachrichtenagentur

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