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Japan nimmt AKW Sendai wieder in Betrieb

sakura-jimaAnlässlich des Wiederanfahrens des AKW Sendai auf der drittgrößten und zweitbevölkerungsreichsten japanischen Insel Kyushu warnen GLOBAL 2000 und die Partnerorganisation Friends of the Earth Japan vor den unberechenbaren Naturgefahren, die die unberechenbare Hochrisiko-Technologie Atomkraft am Standort unverantwortlich macht.

„Obwohl einige Anlagenteile noch nicht ausreichend auf ihre Erdbebensicherheit geprüft wurden, und obwohl in unmittelbarer Nähe der beiden 840-Megawatt-Reaktoren nicht nur mehrere aktive Vulkane immer wieder ausbrechen, lässt die japanische Nuklearaufsicht das Wiederanfahren der Sendai-Reaktoren zu – und erlaubt sogar die Laufzeitverlängerung der bereits über dreißig Jahre alten Anlagen um weitere zehn Jahre“, sagt Dr. Reinhard Uhrig, Atom-Sprecher von GLOBAL 2000. „Dieses unverantwortliche Zocken mit Eintrittswahrscheinlichkeiten für schwere Katastrophen ist nur dem Druck der eingehenden japanischen Atomindustrie geschuldet und soll ihren Niedergang noch etwas herauszögern.“

Die beiden Reaktoren mit jeweils 848 Megawatt Leistung wurden 1984 und 1985 in Betrieb genommen. Sie liegen im Westen der geologisch aktiven Insel, auf der im Juli 2015 allein vier stärkere Erdbeben registriert wurden.

Der knapp 50 Kilometer von der Atomanlage entfernte Vulkan Sakurajima ist höchst aktiv, über 500 Eruptionen wurden 2015 bereits verzeichnet – bei einer drohenden schwereren Eruption sollen die Reaktoren evakuiert werden, was aufgrund der langen Abschalt-Prozesse und der extrem heißen Brennelemente viele Monate bis Jahre dauern würde und natürlich bei einer unvermeidlichen spontanen Eruption undurchführbar ist.

Die Region wird auch immer wieder durch das Auftreffen von pazifischen Wirbelstürmen heimgesucht, zuletzt am 27. Juli 2015 durch den Sturm Halola mit großen Wind- und Wassermengen.

„Japan ist ein Land mit reichen und gewaltigen Naturkräften, die es durch die Erzeugung von Erneuerbaren Energien aus Erdwärme, Solar-und Windenergie unabhängig machen können von fossilen Brennstoffen. In dieser Region jedoch Atomkraftwerke zu betreiben ist blanker Wahnsinn“, so Uhrig.

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