Geschäftsgründung in Dubai – legal keine Steuern mehr zahlen?

Die Vereinigten Arabischen Emirate! Sie gelten als Dreh- und Angelpunkt des Nahen Ostens und zählen zu den reichsten Ländern weltweit. Hinzu kommt, dass dort ein sehr liberales Steuersystem gilt, womit die VAE begehrt sind, wenn es um die Steueroptimierung geht. Viele internationale Unternehmen machen sich eben dies bereits zunutze.

Immer wieder wird behauptet, dass es einfach wäre, in die VAE einzuwandern und dort dann ein Unternehmen zu gründen. Doch die Realität sieht anders aus. Denn es gibt einige Fallstricke, die jeder, der plant in den VAE ein Unternehmen zu gründen, kennen sollte. Wer auf Nummer sichergehen will, der wendet sich an Experten wie Schweigert Consulting.

Andere Länder, andere Sitten

Die Scharia dient als Basis in Dubai und ist nicht nach der westlichen Entsprechung ausgelegt. Somit herrscht dort eine andere Rechtsprechung als in vielen anderen islamischen Ländern. Wer sich für eine Firmengründung in Dubai entscheidet, mit der Folge dort seinen Lebensmittelpunkt hin zu verlegen, der sollte sich auf das Rechtssystem vorbereiten. Einige Straftaten, die auf den ersten Blick unbedeutend erscheinen, dort sehr streng geahndet werden.

Ein Beispiel: Mit dem deutschen Führerschein darf lediglich ein Mietwagen gefahren werden, aber kein eigenes Fahrzeug mit Dubai-Kennzeichen. Dies ist nur denjenigen vorbehalten, die über einen Führerschein aus der VAE verfügen. Zudem macht das Rechtssystem im Bereich der Vergewaltigung häufig internationale Schlagzeilen, denn die Frauen und nicht die Täter werden dafür rechtlich belangt.

Auch vom Arbeitsrecht unterscheidet sich Dubai. Dieses ist stark auf den Vorteil der Arbeitgeber ausgelegt. Geregelt sind die Arbeitszeiten, das Ausscheiden aus einem Unternehmen und das Kündigungsrecht. Wer als Ausländer in Dubai arbeiten möchte, der benötigt eine Genehmigung des Arbeitsministeriums. Seit 2011 wird diese nur noch für zwei Jahre ausgestellt und kann im Anschluss erneuert werden. Zudem gilt diese nur für einen bestimmten Arbeitsplatz, aber kann bei einem Wechsel mit dem Einverständnis auf den anderen Posten übertragen werden.

Die Arbeitszeit beträgt bei einer 6-Tage-Woche acht Stunden täglich. Damit sind 48-Stunden-Wochen die Regel, wobei die tägliche Arbeitszeit im Einzelhandel und auch im Gaststätten- und Hotelgewerbe auf neun Stunden ausgeweitet sind. Es gibt in der gesamten VAE keine Gewerkschaften und auch eine betriebliche Mitbestimmung existiert nicht. Das Ministry of Labour and Social Affairs fungiert bei einem Streit zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer als „Schiedsrichter“ und versucht zu vermitteln. Streiks sind verboten, wobei es bereits begrenzte Arbeitsniederlegungen gab bspw. bei ausbleibenden Löhnen oder groben Verstößen gegen die Arbeitsnormen.

Bei der Krankenversicherung gilt: Jeder muss sich selbstständig darum kümmern. In Dubai gibt es keine gesetzliche Krankenversicherungspflicht. An Angeboten mangelt es nicht bei der privaten Absicherung, daher sollte genauer hingesehen werden. Denn es gibt Anbieter, die bei schwerwiegenden Erkrankungen oder Krankenhausaufenthalten nur einen unzureichenden Schutz bieten. Was die gesundheitliche Versorgung angeht, so ist diese auf einem sehr hohen Niveau, da die Ärzte und das medizinische Personal in Deutschland, den USA oder der Schweiz ausgebildet wurde.

Eine Firma gründen in Dubai – beliebt aufgrund Steuerfreiheit und Wohlstand

Dubai! Die Wüstenmetropole ist ein beliebtes Ziel für Firmengründungen in den VAE, aufgrund der Steuerfreiheit und dem erlebten Wohlstand. Wirtschaftlich und politisch sind die Vereinigten Arabischen Emirate unabhängig und „whitelisted“ nach den OECD-Bestimmungen.

Wer eine Firma in Dubai gründen möchte, dem stehen drei Möglichkeiten zur Verfügung: Offshore-Gesellschaft, Free Zone Company und MainLand Company.

Die Offshore-Gesellschaft

In vielen Ländern war die Gründung eines Offshore-Unternehmens eine beliebte Möglichkeit, wenn es darum ging, das vorhandene Vermögen zu schützen und zugleich den bürokratischen Aufwand um ein Minimum zu reduzieren. Diese Möglichkeit steht ebenfalls in den Emiraten zur Verfügung.

Der Gründer kann mit dieser Alternative 100% seines Unternehmens behalten und ist nicht auf einen Local angewiesen. Zudem bleiben die Namen der Gesellschafter anonym. Zwar erhält der Gründer mit einer Offshore-Gesellschaft einige Möglichkeiten, aber diese sind heutzutage allerorten enorm eingeschränkt. Daher ist es nicht ratsam, am falschen Ende zu sparen.

Die MainLand Company

Der damalige Scheich von Dubai gründete 1992 ein neues Department: das Department of Economics Developement (DED). Mit diesem wollte der die MainLand Company attraktiv machen. Seitdem ist es mit der Anstellung eines Localhost Service Agents möglich, 100% des Unternehmens zu behalten und dennoch von den Vorteilen des MainLand Company zu profitieren. Der Gründer erhält damit vollen Zugriff auf den öffentlichen Markt, kann seine Bürogebäude und Geschäftsaktivitäten im Nachhinein ändern oder ergänzen und kann in der VAE seine Bonität aufbauen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Familie, angestellt und Geschäftspartner unbegrenzt Visa beantragen können.

Doch es gibt einen enormen Nachteil bei der Gründung einer Limited Liability Company (LLC) in Dubai. Dieser besteht darin, dass ein Localhost mindestens 51% der Gesellschaft halten muss und damit eine hohe Entscheidungsmacht besitzt. Vielen Einwanderern missfiel eben dieser Umstand, dass sie ihr Unternehmen nicht allein kontrollieren können. Der Haken dabei ist, dass von vielen Gründern der Unterschied zwischen dem Geschäftssinn in Deutschland bzw. Europa und in den VAE unterschätzt wird.

Die Free Zone Company

Unternehmensgründer die sich für eine Free Zone Company entscheiden, die haben die Möglichkeit in den VAE bzw. Dubai ihre Firma zu gründen und das ohne auf einen Local Service oder die Teilhaberschaft eines Locals angewiesen zu sein. Damit gehört ihnen 100% des Unternehmens.

Allerdings gilt es, die Geschäftsaktivität exakt anzugeben und zu kategorisieren, denn es ist nicht möglich, diese zu ändern oder zu ergänzen. Allerdings kann es auch zu Problemen mit den Banken kommen, sodass die Umsätze eingefroren oder das Bankkonto gesperrt werden aufgrund der Unterschiede zwischen der Rechnungsstellung und der gewählten Lizenz. Das kann schnell passieren und daher sollte sich niemand allein an das Abenteuer „Firmengründung in Dubai“ wagen, sondern dies nur mit entsprechenden Experten, die über die notwendige Erfahrung verfügen, umsetzen.

Die Fallstricke bei der Firmengründung in Dubai

Um den Fallstricken aus dem Weg zu gehen, ist es ratsam, die wichtigsten Fragestellungen bereits vor der Einleitung der notwendigen Schritte zu klären. Zum einen gilt es, die Frage zu klären, ob in den Emiraten und speziell in Dubai zu wohnen und zu arbeiten oder ob es lediglich darum geht, die steuerlichen Freiheiten zu genießen. Ist ein Umzug in die Metropole notwendig? Ist es notwendig, dorthin zu ziehen, oder gibt es eventuell eine bessere Lösung? Die Antworten darauf sind wichtig, damit nicht in ein oder zwei Jahren erneut der Aufwand auf den Gründer zukommt, sein Geschäfts- und Privatleben aus Dubai auszulagern.

Für diejenigen, die fest vorhaben, ein Unternehmen in Dubai zu gründen und den Lebensmittelpunkt dorthin zu verlagern, für den steht das Team von Schweiger Consulting zur Verfügung.

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