Hotels in Damaskus beherbergen Flüchtlinge statt Touristen

Mehr als zwei Millionen Menschen haben das vom Bürgerkrieg geplagte Syrien verlassen, aber noch mehr sind innerhalb des Landes auf der Flucht. UN-Schätzungen zufolge leben noch einmal 4,25 Millionen als Binnenflüchtlinge, viele von ihnen in der Hauptstadt Damaskus.

Einige schlafen auf der Straße. Erst auf den zweiten Blick sieht man ihre Spuren – Decken auf einem Denkmal mitten in der Stadt . Auch in den Hotels sind jetzt zumeist Flüchtlinge anzutreffen. Einige haben früher nur ein paar Kilometer entfernt gewohnt, in den jetzt umkämpften Vororten. Abu Samer ist Hotelangestellter: „Sonst bestand unsere Kundschaft aus Arabern und anderen Ausländern, aber nun sind es nur noch Menschen aus den syrischen Provinzen. Sie wollen hier arbeiten, müssen zum Arzt oder sind unterwegs.“

Ein Hotel mag immer noch besser sein als ein Flüchtlingslager, aber auch hier sind die Umstände äußerst beengt. Es gibt viele Betten, einen Kühlschrank, einen Fernseher, das ist alles. Raum für Privatsphäre gibt es nicht. „Wegen des Konflikts bin ich mit meiner Familie aus Aleppo geflohen. Hier in Damaskus lebe ich seit fünf Monaten und wohne in diesem Hotel“, sagt ein Hotelgast.

Viele Hotels bieten den Flüchtlingen günstigere Preise an, aber auch die können nicht alle bezahlen. Diesen Menschen ist nichts geblieben – außer, dass sie noch in ihrem eigenen Land leben.

Foto: © sumeja

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