Goldpreis weiter im Fallen

Berlin – Seit Anfang des Jahres ist der Goldpreis um rund 30 Prozent gesunken. Schuld daran sind die äußerst positiven Konjunkturdaten aus den USA. Läuft die Wirtschaft, steigen durch die erhöhte Nachfrage die Ölpreise. Wurde Gold bislang als Inflationsschutz gebraucht, hat es nach dem Wachstum der Wirtschaft in dieser Funktion ausgedient. Der Goldpreis fällt. Kostete am ersten Augusttag ein Barrel Öl, also 159 Liter, 110 US-Dollar, erhöhte sich der Preis am nächsten Morgen bereits um 44 Cent. Für eine Feinunze Gold, 31 Gramm, mussten 1287,14 US-Dollar bezahlt werden, 1,58 Prozent weniger als am Vortag.

Wirtschaftsaufschwung in den USA

Die USA, die weltweit größte Volkswirtschaft, scheint die wirtschaftliche Krise überwunden zu haben, dafür sprechen die Wirtschaftsdaten aus dem zweiten Quartal 2013. Die wachsende Wirtschaft verringert den Geldfluss der amerikanischen Notenbank FED. Die Entwicklung hat sich bereits vor einiger Zeit abgezeichnet, damals sank der Goldpreis auf den bisher tiefsten Stand seit 2010. Eine Feinunze Gold konnte im Juni bereits um 1180 US-Dollar erworben werden. Der Preis stieg dann kurzfristig wieder an, bis er nun wieder die Talfahrt angetreten hat. Gold als Anlage und Inflationsschutz ist nicht mehr gefragt, nachdem der Wert des Geldes wieder im Steigen ist.

Rettung kommt aus dem Osten

Benötigte China 2012 nur 600 Tonnen Gold, wird der Bedarf heuer voraussichtlich zwischen 950 und 1000 Tonnen liegen. Für den Verwaltungsdirektor des Weltgoldverbandes, Marcus Grubb, ist sogar ein noch größerer Bedarf möglich. Die Shanghai Gold Exchange konnte bereits im ersten Quartal 2012 Auslieferungen in der Höhe des Gesamtbedarfs 2012 verzeichnen. Treffen die Prognosen ein, wird China als größter Goldankäufer der Welt an die Spitze der Liste rücken.

Wofür werden aber in China derartige Mengen an Gold benötigt? Ein Grund liegt mit Sicherheit in den Kapitalverkehrskontrollen, die es wohlhabenden Chinesen unmöglich machen, Geld ins Ausland zu transferieren. Auch mit Immobilien zu spekulieren, ist für Chinesen keine Alternative mehr, da die Regierung in Peking massiv dagegen auftritt. Die Spekulationsblase muss bekämpft werden, heißt es aus Regierungskreisen. Was bleibt, ist Gold. Die Wertanlage in Gold ist für Chinesen der einzige Weg. Der zweite Grund ist in der Schmuckherstellung zu suchen. Allein in der Sonderwirtschaftszone Shenzhen sind im Zentrum der Schmuckproduktion über 300 Goldschmiede tätig. Aber auch die chinesische Zentralbank, Peoples Bank of China, stockt regelmäßig ihre Goldvorräte auf, zum Teil mit importiertem Gold, denn die chinesischen Goldvorkommen gehen zur Neige. Laut offiziellen Angaben werden die chinesischen Goldquellen bis zum Jahr 2019 versiegt sein.

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