Fastfood – ein Wirtschaftszweig mit Milliardenumsatz

Fastfood gehört zur Esskultur unserer Zeit und es dürfte wohl kaum Jemanden geben, der sich nicht ab und an ein „schnelles Essen“ zwischendurch gönnt. Es muss nicht immer der gegrillte Fleischklops im weichen Brötchen sein, der uns zwischendurch den Hunger stillen soll, aber bei dem Begriff Fastfood denkt man beinahe unweigerlich daran. Seit Burger & Co. in den Siebzigern des letzten Jahrhunderts ihren Siegeszug auch in Deutschland antraten und einen riesigen Fastfood-Boom auslösten, belegen Burger-Ketten Spitzenplätze unter den umsatzstärksten Gastronomiebetrieben. Derzeit findet man beispielsweise unter den Top 100 der größten Gastronomieanbieter in Deutschland allein 32 Vertreter der schnellen Mahlzeit. Für Fastfood-Ketten zählt Deutschland zu den wichtigsten Absatzmärkten überhaupt.

Die schnelle Mahlzeit für den eiligen Gast

Mit dem Begriff Fastfood beschreibt man im Allgemeinen Mahlzeiten, die ohne großen Aufwand schnell verfügbar und schnell und unkompliziert zu essen sind, weshalb bei dieser Art der Gastronomie Wert auf Rationalität und Funktionalität gelegt wird. Allerdings wird gerade in den letzten Jahren auch verstärkt auf gesunde Grundprodukte besonderer Wert gelegt. Übrigens ist in manchen Fällen – wie etwa beim Döner – selbst die „Verpackung“ Bestandteil des Fastfood-Menüs.


Grafik: Statista

Häufig setzt man Fastfood allerdings mit ungesunder Ernährung und einem Zuviel an Kalorien gleich. Zieht man dann Statistiken hinzu, die deutlich machen, dass 34 Millionen Deutsche als übergewichtig gelten, und bereits 15% der 3-17-Jährigen mit Übergewicht zu kämpfen haben, lohnt es sich, einmal einen Blick auf Entwicklung und Tendenzen im Fastfood-Bereich zu werfen. Denn trotz solch alarmierender Zahlen sind Schnellrestaurants mit Fastfood beliebt wie nie und fahren gigantische Umsätze ein. Die beigefügte Infografik liefert Zahlen und Fakten über den Stand der Fastfood-Branche in Deutschland, für die übrigens zwei verschiedene Steuersätze gelten. Verzehrt ein Kunde sein Essen im Schnellrestaurant wird die Mahlzeit mit 19% besteuert, während für den Burger zum Mitnehmen nur der verminderte Steuersatz von 7% berechnet wird, ohne dass sich der Verbraucherpreis ändert. Dadurch erhöht sich automatisch der Netto-Ertrag für das Unternehmen.

Die Hitliste der beliebtesten Fastfood-Gerichte

Die erste Grafik macht deutlich, welche Art von Fastfood bei beiden Geschlechtern wie gut ankommt und stellt eine Hitliste der beliebtesten schnellen Mahlzeiten dar. Hier ist unter 1.054 Befragten erstaunlicherweise der Döner als eindeutiger Sieger, sowohl bei Männern, wie auch bei Frauen hervorgegangen. Frisch zubereitet mit spezieller Sauce und frischem Salat ist diese Köstlichkeit türkischen Ursprungs aus den Mündern der Deutschen nicht mehr wegzudenken. Dies zeigt, dass sehr wohl auch bei Fastfood Wert auf Frische und auf gesunde Ingredienzien, wie frisches Gemüse gelegt wird.

Dicht dahinter folgt der Inbegriff von Fastfood – der Burger, welcher aber mit Abstand bei Männern besser ankommt, als bei Damen, während sich auf Platz 3 die Pizza etablieren konnte, deren Beliebtheit sich bei weiblichen und männlichen Verbrauchern die Waage hält. Currywurst, Pommes Frites und Bratwurst – also die ureigenen deutschen Gerichte – landen abgeschlagen auf den hinteren Rängen. Vielleicht auch ein kleiner Ausdruck der Globalisierung und der Integration ausländischer Mitbürger, denn Pizza brachten die italienischen Einwanderer in den 1950ern und der erste Döner wurde Anfang der Siebziger in Berlin verkauft. Nebenbei bemerkt: in Großbritannien musste sich der lokale Platzhirsch „Fish and Chips“ auch einem Einwanderer aus Indien unterordnen – dem Curry.

Systemgastronomie weiter ganz vorn

Im zweiten Bild der Infografik wird deutlich, welche Schnellrestaurants bei mehr als 23.000 Befragten ab 14 Jahren am beliebtesten sind. Sieger ist hier ganz eindeutig McDonald‘s, mit 11 Prozent mehr als doppelt so groß wie sein Verfolger auf Platz Nummer zwei: Burger King. Subway, Nordsee, Pizza Hut und Kentucky Fried Chicken müssen sich mit den weiteren Rängen zufrieden geben. Einer der Gründe für die große Beliebtheit von McDonald‘s mag auch in der flächendeckenden Präsenz und dem daraus resultierenden Bekanntheitsgrad liegen, ist aber sicher auch in der Vielfalt des Sortiments zu suchen. Bei diesem Konzern könnte man fast von Früherziehung sprechen, denn nahezu jedes Kind hat sich schon einmal über eins der kleinen Spielzeuge gefreut. Heute ist es nicht mehr damit getan, den Kunden einfach nur schnell satt zu bekommen, sondern man muss ihm Erlebnisse bieten.

In der dritten Grafik sehen wir, wie sich die Umsätze in der Systemgastronomie aufteilen. Dazu muss man allerdings sagen, dass hier nicht nur der reine Fastfood-Sektor dazu gehört, sondern auch die Handelsgastronomie, wie bei IKEA, Full-Service-Restaurants, wie BlockHouse oder Verkehrsgastronomie, wie LSG (Lufthansa Service Gesellschaft) und sogar Kommunikationsgastronomie, wie sie von Lieferdiensten geboten wird. Die Grenzen sind hierbei eher fließend. Ganz klar wieder auf Platz eins – wen wundert’s – ist McDonalds. Die Erklärung dafür liegt sicherlich auch darin, dass McDonald‘s einfach mehr Filialen betreibt als jeder andere der Mitbewerber. Rund 3,2 Milliarden Euro Umsatz im Jahr sind eine deutliche Ansage – den Verfolgern bleiben nur die Plätze.

Fastfood-Ketten zählen zu den wertvollsten Unternehmen der Welt

Mit 1.400 Filialen verfügt der Platzhirsch mit dem gelben „M“ in Deutschland über mehr als die doppelte Anzahl an Filialen als sein direkter Mitbewerber und ein Vielfaches anderer Betriebe im Fastfood-Sektor.

Betrachtet man den Markenwert von 95,2 Milliarden Euro, wie er in der letzten Grafik dargestellt wird, und zieht weitere Statistiken zu Rate, stellt man fest, dass McDonalds hinter Apple, Google und IBM im Mai dieses Jahres auf Platz 4 des Marken-Rankings rangiert. Der Wert zeigt eine Steigerung von rund 17% gegenüber dem Vorjahr. Unter den 100 wertvollsten Marken konnten sich immerhin noch Starbucks, KFC und Subway etablieren.

Fastfood – gesunde Vielfalt liegt im Trend

Alles in allem lässt sich feststellen, dass der Wirtschaftszweig der Gastronomie in erheblichem Maße von Schnellrestaurant-Ketten und Systemgastronomie bestimmt und gestützt wird. Sicher gehen die Bemühungen aller Fastfood-Anbieter in Richtung Expansion und Modernisierung ihrer Prozesse. Im Gespräch sind mobile Bestellmöglichkeiten per Smartphone und Einiges mehr, vor allem aber geht es den Anbietern darum, ihre Angebote in Bezug auf gesunde und hochwertige Produkte weiter auszubauen und ihren Besuchern gesunde Vielfalt bieten zu können.

 

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