Facebook & Co - die Informationsquellen der Zukunft?

Facebook & Co – die Informationsquellen der Zukunft?

Einer Umfrage des Marketing Portals eMarketer (Infografik unten) zufolge nutzten im letzten Jahr 35,9% aller Deutschen soziale Netzwerke. Im Vergleich mit anderen Ländern Europas ist dies allerdings noch ein eher moderater Wert. Während in Deutschland rund ein Drittel der Bevölkerung die sozialen Netzwerke besucht, liegt der gesamte Anteil der in den Niederlanden in diesen Netzwerken Aktiven bei fast 65 %. Auch in Norwegen mit 64,3% und in Schweden mit 59,6% sind es ähnlich viele. Allerdings liegen die Deutschen bei der Nutzung sozialer Netzwerke vor Frankreich (33,5%) und vor Italien (29,6%). In naher Zukunft dürfte sich allerdings auch hier eine erhebliche Steigerung abzeichnen. Dies belegt eine repräsentative Umfrage, die von der TNS Infratest im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) unter 3.000 Menschen durchgeführt und deren Ergebnisse am Freitag veröffentlicht wurde.

Social Media Portale als wichtigste Informationsquelle der Jugend

Der TNS-Studie zufolge sind Social Media Portale bei jungen Menschen die wichtigsten Informationsquellen im Internet geworden. Gegenwärtig nutzen fast zwei Drittel aller Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter zwischen 14 und 29 Jahren das soziale Netzwerk Facebook, um sich aktuell zu informieren. Ob Nachrichten aus der Politik, aktuelle Wirtschaftsnachrichten, Finanzinformationen, Eventankündigungen oder Produktvorstellungen: Social Media Portale, insbesondere Facebook, liegen deutlich vor anderen Informationsquellen.

Online Informationsquellen schlagen klassische Medien

Die Studie belegt, dass die Information im Internet bei der jüngeren Bevölkerung mittlerweile eine wichtigere Nachrichtenquelle geworden ist,als Fernsehen und Tageszeitungen. Jeder Zweite (49%)) der jungen Menschen informiert sich heute online, während sich nur jeder Vierte (26%) vorrangig im Fernsehen informiert und noch nicht einmal jeder Siebente (13,6%) seine Informationen über Politik, Wirtschaft und Kultur durch Zeitungen und Zeitschriften bezieht. Dabei liegt Facebook mit weitem Abstand vor anderen Online Informationsquellen wie den Online Angeboten von Zeitungen, Zeitschriften oder Videoportalen.

Darüber hinaus wird der Medienwechsel, daran deutlich, dass sich auch in den anderen Altersgruppen zunehmend mehr Menschen finden, die einen großen Teil ihres Informationsbedarfs im Internet decken. Während beispielsweise von den über 50jährigen im Jahr 2009 lediglich 16% das Internet als Informationsquelle nutzten, sind es mittlerweile bereits ein Drittel dieser Altersgruppe, wobei der Anteil weiter zunimmt. Dies macht deutlich, dass Facebook, Twitter & Co. weit mehr zu bieten haben als Cat-Content, lustige Sprüche und Pannenvideos. Sie stellen mittlerweile ernstzunehmende Informationsquellen und Marketingkanäle dar. Immer mehr Unternehmen entdecken die sozialen Netzwerke als Umsatzmotor.

Mobile Nutzung der Social Media Portale nimmt rasant zu

Besonders auffällig ist, dass bereits mehr als 40% der Menschen, die sich regelmäßig online informieren, ein mobiles Gerät wie Smartphone oder Tablet nutzen. Die obere Infografik des Statistik-Portals statista.de macht die Entwicklung am Beispiel Facebook in der Zeit von 2010 bis zum zweiten Quartal dieses Jahres deutlich. Demnach ist der Anteil der „Nur-Mobil-Nutzer“ kräftig gewachsen. Mittlerweile ist bereits jeder fünfte User ausschließlich mit Smartphone oder Tablet im Netzwerk unterwegs, während die rein stationäre Nutzung nur noch auf ein Drittel der User entfällt. 52% wechseln zwischen beiden Zugangsarten.

Mobile Werbeeinnahmen tragen bei Facebook zunehmend zum Unternehmenserfolg bei

Am Beispiel von Facebook zeigt sich, wie die zunehmende mobile Nutzung und die Erhöhung des mobilen Webtraffic auch immer mehr Einnahmen aus mobiler Werbung in die Kassen spült. So stiegen diese gegenüber dem letzten Jahr um mehr als 11%.

Überhaupt kann sich Facebook momentan nicht beklagen, denn das letzte Quartalsergebnis überzeugte auf der ganzen Linie. Nach den am 24.07.2013 bekanntgegeben Zahlen konnte das Zuckerberg-Imperium seinen Umsatz auf 1,8 Milliarden US-Dollar steigern, was einem Zuwachs von stattlichen 53% gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres entspricht. Während vor einem Jahr noch 157 Millionen US-Dollar an Verlusten verbucht werden mussten, erzielte das Unternehmen im letzten Quartal 333 Millionen US-Dollar Gewinn.

Die positive Entwicklung machte sich auch sofort an der Börse bemerkbar, denn die Facebook-Aktie schoss seitdem rapide in die Höhe und liegt momentan mit rund 44 US-Dollar sogar wieder solide über dem Ausgabepreis von 38 US$. Verglichen mit dem Allzeittief vom letzten Jahr, als die Aktie bereits unter 20 US$ gehandelt wurde, ein Meilenstein, der Grund zu Optimismus bietet.

Facebook & Co - die Informationsquellen der Zukunft?

Grafiken: © Statista

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