EU-Kommissionschef Juncker mahnt Trump zur Zusammenarbeit mit Europa

EU-Kommission in Brüssel, über dts NachrichtenagenturEU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker hat den künftigen US-Präsidenten Donald Trump aufgefordert, den Schulterschluss mit der Europäischen Union in internationalen Fragen nicht aufzukündigen. „Es gilt Klimawandel wie Migration gemeinsam anzupacken, Terrorismus mit vereinten Kräften zu bekämpfen sowie die Globalisierung und ihre sozialen Folgen gemeinsam zu meistern“, sagte Juncker dem „Spiegel“. Der Kommissionschef geht allerdings davon aus, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis Trump den Vorteil der transatlantischen Zusammenarbeit erkenne.

Juncker erwarte, „dass es einige Monate dauern wird“, bis der neue US-Präsident die „Fülle europäischer Feinheiten entdeckt haben wird“. Führende Europapolitiker äußern sich im Nachrichtenmagazin besorgt über die Folgen von Trumps Wahl für Europa. „Trumps Botschaften in Sachen Nato könnten dazu führen, dass Putin sich sagt: Lasst es uns versuchen“, warnte der Brüsseler Außenpolitiker Elmar Brok (CDU). Auch bei den anstehenden Brexit-Verhandlungen sorge die Wahl Trumps für neues Selbstbewusstsein der Briten. „Die Verhandlungsposition der Briten wird durch Trump gestärkt“, sagte der CSU-Wirtschaftspolitiker Markus Ferber. „Wäre Clinton Präsidentin geworden, wäre es bestenfalls zu einem soft Brexit gekommen“, ist sich auch Jo Leinen, SPD-Außenpolitiker im Europaparlament, sicher. Sein SPD-Kollege Arne Lietz vergleicht Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin: „Putin untergräbt die EU in aller Heimlichkeit, Trump macht es per Twitter.“

Foto: EU-Kommission in Brüssel, über dts Nachrichtenagentur

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