EADS-Tochter Cassidian beendet Joint Venture in Brasilien

Leiden – Die EADS-Tochter Cassidian beendet ihr Joint Venture mit dem brasilianischen Mischkonzern Odebrecht. Ein Auslaufen der 2010 gegründeten Partnerschaft bestätigte das Unternehmen dem „Handelsblatt“ (Dienstagausgabe). Odebrecht und die EADS-Rüstungstochter hofften gemeinsam milliardenschwere Großaufträge für Sicherheitstechnik im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft 2014 und der Olympischen Spiele 2016 zu erhalten.

Die brasilianische Regierung hatte allerdings die Auflagen für Ausschreibungen im vergangenen Jahr geändert. Der sechs Milliarden Dollar schwere Auftrag für die Errichtung eines Grenzsicherungssystems ging an den Konkurrenten Embraer. Cassidian versucht seit längerem mit Schwellenländern ins Geschäft zu kommen, um die sinkenden Verteidigungsausgaben in Europa kompensieren zu können. Im vergangenen Jahr scheiterte der Verkauf von Kampfflugzeugen vom Typ Eurofighter nach Indien. EADS-Spartenchef Bernhard Gerwert will das Geschäft mit Kunden außerhalb Europas von derzeit 30 auf 50 Prozent vom Umsatz bis zum Jahr 2017 steigern. In Deutschland baut das Unternehmen wegen der schwachen Aussichten derzeit 850 Stellen in der Verwaltung ab.

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