Duell zwischen Discountern

Berlin – Aldi ist Führer unter den Discountern am deutschen Markt. Noch, wie Experten sagen. Erwartet wird, dass Lidl bald das Rennen machen und vor Aldi liegen wird. Derlei Prognosen kann Aldi nicht hinnehmen. Ein Kampf ist entbrannt. Die weltweiten Umsätze von Aldi lagen, so Planet Retail, bei rund 62,2 Milliarden Euro. In Deutschland kam Aldi 2012 auf 26,5 Milliarden Euro, Lidl auf 18 Milliarden Euro. Doch Lidl gibt Gas, da muss auch Aldi neue Strategien entwickeln.

Lidl, Kaufland, Aldi Nord und Aldi Süd

1999 stieg Gründer Dieter Schwarz aus dem Unternehmen aus und übertrug seinen Anteil auf die gemeinnützige Dieter-Schwarz-Stiftung GmbH. Seither lenkt Klaus Gehring als Aufsichtsratschef die Geschicke des Unternehmens. Zur sogenannten Schwarzgruppe zählt neben Lidl auch Kaufland. Zusammen wurde 2011 ein Umsatz von 70 Milliarden Euro erreicht, Aldi Süd und Aldi Nord lagen um 22 Milliarden hinten. Damals hatte sichtlich Lidl die Nase vorne. Doch die Schwarzgruppe werde sie in Zukunft noch weiter vorne haben, erklärt der Discountexperte von Planet Retail. Für 2016 prognostiziert er für Aldi einen weltweiten Umsatz von 66,8 Milliarden Euro, für Lidl 67,9 Milliarden Euro. Gegenwärtig betreibt Aldi rund 10.000 Filialen, Lidl rund 11.000. Der Kampf zwischen den beiden Discounter-Riesen hat längst begonnen. Doch mit welchen Waffen wird der Kampf geführt?

Ringen um die Vormacht

Waffe Nummer Eins ist der Preis. Sowohl für Aldi wie auch für Aldi ist das Niedrigpreisangebot das Lockmittel für Kunden. Kaum ein anderes Unternehmen kann mit den Preisen der beiden Discounter mithalten. Die Margen sind gering, doch die Strategie bleibt und ist der Tiefpreis. Dazu kommen immer wieder neue Kampfpreisangebote. Doch wie können Kunden, die eine hohe Qualität wünschen, angelockt werden. Lidl und Aldi bleibt nichts anderes über, als um Tiefstpreise auch hohe Qualität zu liefern. Ein Spagat, der für beide zur Herausforderung wird. Coca Cola hieß die jüngste Lösung im Kampf um Marken und Qualität bei Aldi. Als letzter Lebensmittelhändler in Deutschland hat Aldi das heiß begehrte Getränk in sein Sortiment aufgenommen. Nivea heißt die nächste Lösung. Doch Marken zum Dumping-Preis, anzubieten, ist nicht nur eine Herausforderung, sondern auch ein Risiko. Deshalb bleiben Eigenmarken das Standbein Nummer Zwei, wie Zurück zum Ursprung von Aldi. „Mit frischen Backwaren, Nutella und Coca-Cola wird Aldi Boden gut machen“, erklärt ein Discountexperte. Es nehme aber auch die Komplexität der Betriebsabläufe zu. Da gelte es, die Kosten im Griff zu behalten. Lidl und Aldi verfolgen dieselbe Strategie, und sie scheinen beide erfolgreich damit. Der Beweis liegt im Weihnachtsgeschäft 2012. Gourmetartikel wurden massiv beworben, unter dem Tenor Aldi gegen Lidl. Der Erfolg blieb nicht aus, denn im Vergleich zu anderen Supermärkten waren beide Discounter überlegen.

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