Medienkonzerne

Die USA dominieren die Top Ten Medienkonzerne der Welt

Die Wurzeln des Journalismus gehen bis in das Römische Reich zurück, wo bereits im 1. Jahrhundert v. Chr. täglich ein Informationsblatt, Acta Diurna, erschien. Mit der Erfindung des Buchdrucks erhielt auch das Informationswesen eine neue Bedeutung. Seither hat sich jedoch vieles gewandelt. Nicht mehr nur Zeitschriften und Zeitungen geben Nachrichten und Informationen weiter, sondern auch Rundfunk und Fernsehen. Seit den 1990er Jahren entwickelte sich daneben auch der Online-Journalismus, dem heute eine wesentliche Rolle zukommt. Mit der Entwicklung der Verbreitungsmöglichkeiten publizistischer Inhalte, entwickelten sich auch immer größer werdende Medienkonzerne. Ein aktuelles Ranking des Instituts für Medien – und Kommunikationspolitik ermittelte nunmehr die zehn größten der Welt, acht von ihnen haben ihren Sitz in den USA. Ein einziges deutsches Unternehmen findet sich unter den Top Ten, Bertelsmann. Axel Springer und ARD konnten sich immerhin unter den größten 51 Medienkonzernen platzieren.

Comcast unumstrittene Nummer 1

Der US amerikanische Medienkonzern Comcast führt das Ranking der Mediengiganten an. Mit zwei TV-Senderketten, 26 Fernsehstationen, 20 Kabelkanälen, mehreren Produktionsstudios und zwei Mehrzweckarenen erwirtschaftete Comcast im vergangenen Jahr einen Umsatz von 51,7 Milliarden Euro. In den Jahren 2011 bis 2013 übernahm er den Film- und Fernsehkonzern NBC Universal. Die Übernahme des Konkurrenten Time Warner Cable wurde zwar mit einem Kaufpreis von rund 45 Milliarden US Dollar in die Wege geleitet, doch aufgrund des Widerstands der Kartellbehörden wurde 2014 von dem Vorhaben abgesehen. Durch die Vereinigung von Comcast und Time Warner Cable wäre ein Megamediengigant mit über 30 Millionen Kunden entstanden, mit Abstand der größte Kabelnetzbetreiber, der sowohl Kabelfernsehen als auch Internet anbietet.

Medienkonzern Google auf Platz 2

Auf Platz 2 im Ranking rangiert Google Inc. Mit einem Jahresumsatz von 49,7 Milliarden Euro. Die einst von den Studenten Sergey Brin und Larry Page entwickelte schnellste Suchmaschine generiert heute 98 Prozent ihres Umsatzes durch Werbung.

The Walt Disney Company folgt auf Google, der Umsatz liegt bei 35,3 Milliarden Euro. Zur Company gehören nicht nur die Walt Disney Filmstudios, sondern auch das Tochterunternehmen Touchstone, der Comic- und Filmverlag Marvel Entertainment und ABC und die American Broadcasting Company, einer der größten Fernsehsender in den USA. Auch betreibt die Walt Disney Company Sportkanäle wie Disney Channel, Disney XD und Disney Junior. Zu 50 Prozent ist der Medienkonzern auch am deutschen Familiensender Super RTL beteiligt.

Mit einem Jahresumsatz von 30,4 Milliarden Euro belegt News Corp. Ltd./21st Century Fox Platz 4. 1979 von Rupert Murdoch gegründet, erweist sich der Medienkonzern heute als regelrechtes Medienkonglomerat. Boulevardblätter wie die Sun in Europa, Sport- und Nachrichtensender in vielen Teilen der Welt und der Dow Jones Verlag, Herausgeber des Wallstreet Journals, zählen zu Murdochs Imperium.

Es folgt im Ranking der Fernseh-Satellitenbetreiber DirecTv/LLC, er gilt als weltgrößter Anbieter von Pay-TV. 24,3 Milliarden Euro Umsatz wurden 2014 ausgewiesen. Die Top Five Medienkonzerne der Welt haben allesamt ihren Sitz in den USA.

Im Ranking auf Platz 6 bis 10

Sehr knapp beieinander auf Platz 6, 7 und 8 rangieren mit einem Jahresumsatz von rund 20 Milliarden Euro Viacom Inc./CBS Corp., Time Warner Inc. und der erste nichtamerikanische Medienkonzern Sony Entertainment aus Japan. Viacom und CBS sind zwei börsennotierte Gesellschaften, die jedoch über eine Holding, die National Amusements Inc., durch Sumner Redstone kontrolliert werden. Viacom betreibt den Fernsehsender MTV, Nickelodeon und das Filmstudio Paramount, bei CBS handelt es sich in erster Linie um Free-TV-Geschäfte.

Durch eine Fusion von Time Inc. und Warner Communications entstanden, verfügt Time Warner Inc. über viele unterschiedliche Geschäftsfelder. So zählt das Film- und Fernsehstudio Warner Bros. ebenso zum Konzern wie der Pay-TV-Sender Home Box Office und verschiedene Buch- und Zeitschriftverlage. Das wohl bekannteste Produkt aus dem Hause sind Superman und Batman.

Als erster nicht US-amerikanischer Medienkonzern folgt im Ranking Sony Entertainment. In Japan unterhält Sony 40 Tochtergesellschaften, weltweit mehr als 900. Sony Entertainment setzt vermehrt auf die Film- und Spielesparte.

Platz 9 nimmt der größte europäische Medienkonzern ein, Bertelsmann SE & Co. KGaA aus Deutschland. 1935 als Verlag von Carl Bertelsmann gegründet, zählen seit 2013 auch Gruner und Jahr, die RTL Gruppe, die Verlagsgruppe Penguin Random House, Arvato und die Be Printers Gruppe zu dem erfolgreichen Unternehmen, das aus 1.200 Einzelfirmen und Firmenbeteiligungen besteht. In mehr als 50 Ländern sind Tochterunternehmen tätig, weltweit werden mehr als 104.000 Mitarbeiter beschäftigt. Der Jahresumsatz von Bertelsmann liegt bei 16,6 Milliarden Euro, ein starkes europäisches Unternehmen mit langer Geschichte und Tradition, das sich gegen die Medienkonzerne aus den USA behaupten kann.

Das Schlusslicht der Top Ten bildet Apple Inc. Mit einem Umsatz von 13,6 Milliarden Euro, der jedoch nur dem Geschäftsbereich iTunes, Software & Services zuzuordnen ist. Als Entwickler und Anbieter von Computern, Smartphones, Unterhaltungselektronik, Betriebssystemen und Anwendungen betreibt Internetportale für Musik, Software und Filme. Der iTunes Store für Musik- und Film-Downloads gilt als erfolgreichstes Download-Portal. Auch der App Store zählt zu den größten Vertriebswegen von digitalen Gütern weltweit.

Im Ranking konnten sich aus Deutschland ARD auf Platz 25 mit einem Umsatz 6,2 Milliarden Euro behaupten und Axel Springer SE auf Platz 51 mit 3 Milliarden Euro.

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