Pantaleon Entertainment: Mittelständler will weltgrößte Streaming-Plattform aufbauen

Das Münchener Medienunternehmen Pantaleon Entertainment will seinen Streaming-Dienst Pantaflix zur größten und umfassendsten Video-on-Demand-Plattform der Welt ausbauen. „Wir zielen auf eine Million Filme, die für unsere Plattform in Frage kommen“, sagte Vorstandschef Dan Maag der „Welt am Sonntag“. Der Anfang sei nach über drei Jahren Entwicklungszeit mittlerweile gemacht.

„Bis Jahresende sollen rund 40.000 Titel verfügbar sein“, kündigte Maag an. „Das wird uns aus Konsumentensicht zu einer Top-Anlaufstelle für Filme weltweit machen.“ Noch ist Pantaflix lediglich in Europa und Amerika abrufbar. Eine strategische Partnerschaft mit der chinesischen Sun Seven Stars Media Group von Medienmogul Bruno Wu sichert Pantaflix Maag zufolge nun aber auch den Marktzugang in Asien. „Schon bald wird unsere Plattform weltweit verfügbar sein“, sagte der Manager. „Pantaflix soll systemrelevant sein und nicht nur irgendeine App, die man durch Zufall findet.“ Pantaleon Entertainment setzt dabei auf eine weltweite und dauerhafte Verfügbarkeit von Filmen und Serien bei Pantaflix. Während andere Streaming-Dienste ihr Angebot zum einen zeitlich und zum anderen per Geoblocking auch regional begrenzen, soll Pantaflix eine Art globale Filmdatenbank für jedermann werden.

„Davon profitieren zum Beispiel auch die türkischen Menschen in Deutschland: Wir haben zahlreiche Filme im Angebot, die in der Türkei sehr gefragt, hierzulande aber bislang nicht auffindbar waren“, erklärte Maag. Die Macher bei Pantaleon Entertainment versprechen sich daher schnelles Wachstum. „Pantaflix wird ohne Frage unser Hauptgeschäft. Damit können wir zum Milliardenunternehmen werden“, sagte Maag selbstbewusst. Denn die Unterhaltungsindustrie befinde sich im Umbruch, weg vom linearen Fernsehen und hin zu digital abrufbaren Inhalten. Die Hauptversammlung des börsennotierten Mittelständlers hat daher zuletzt beschlossen, das Unternehmen von Pantaleon Entertainment AG in Pantaflix AG umzubenennen. Der Start von Pantaflix im vor allem von US-IT-Konzernen beherrschten Markt für Video-on-Demand ist dabei nicht unbemerkt geblieben. „International gibt es viele, die sich nun verwundert die Augen reiben, weil eine kleine deutsche Firma namhaften US-Milliardenkonzernen noch etwas beibringen kann“, sagte Maag. Es gebe daher auch schon etliche Kaufinteressenten. „Die Schmerzgrenze ist für jeden der Gründer und unsere Aktionäre aber exorbitant hoch. Wir sind kein Start-up und daher nicht auf Geldgeber angewiesen.“

Foto: Zwei Männer surfen im Internet, über dts Nachrichtenagentur

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