Deutsche ITK Wirtschaft gewinnt an Bedeutung auf dem Weltmarkt

Deutsche ITK Wirtschaft gewinnt an Bedeutung auf dem Weltmarkt

Die Wirtschaft für Informations- und Telekommunikationstechnologie (ITK) ist eine tragende Säule unserer Wirtschaft, die wie kaum eine andere Branche die Entwicklung zahlreicher Industriezweige prägt und zum Erfolg des Wirtschaftsstandorts Deutschland beiträgt. Als interessanter und investitionswilliger Auftraggeber für eine Vielzahl kleinerer und großer Unternehmen ist die ITK Wirtschaft gleichzeitig Wachstumsbranche und Jobmotor.

Die klassische ITK Branche teilt sich dabei in Endgeräte- und Infrastrukturhersteller (TK) sowie Hardware- und Softwareanbieter bzw. -hersteller und Anbieter von IT-Services. Ein paar eindrucksvolle Zahlen belegen den Stellenwert dieses Wirtschaftszweiges und zeigen auch, dass die deutsche ITK-Wirtschaft weltweit einiges Gewicht hat.

ITK-Wirtschaft wächst stärker als Gesamtwirtschaft

Wie das European Information Technology Observatory (EITO) ermittelte, betrug das weltweite Marktvolumen der ITK-Branche etwa 3,8 Billionen US-Dollar (3 Bio. Euro). Dies entspricht einem Wachstum von 4,5% im Vergleich zum Vorjahr. Damit wächst die Branche nicht nur stärker als im vergangenen Jahr (3,8 Prozent), sondern auch stärker als die Gesamtwirtschaft der Welt, deren Steigerung von der Weltbank mit 3,2% prognostiziert wurde. Auch für 2014 wurde ein ähnliches Wachstum vorhergesagt.

Der Anteil der deutschen ITK-Wirtschaft am Gesamtumsatzvolumen beläuft sich dabei laut Statistik-Portal statista.de im Jahr 2014 auf 142,8 Milliarden Euro. Davon entfallen 55% (77,8 Mrd. Euro) auf das Segment Informationstechnologie und 45% (65 Mrd.) auf den Bereich TK. Zusätzlich erwirtschaftete der Bereich Consumer Electronics rund 10,5 Mrd. Euro, so dass das Gesamtvolumen der deutschen ITK-Wirtschaft mit etwa 153,3 Mrd. Euro beziffert werden kann.

Deutsche ITK Wirtschaft gewinnt an Bedeutung auf dem Weltmarkt

Die Nachfrage nach IT-Hardware aus Deutschland wächst

Auch wenn Deutschland in vielen Bereichen der digitalen Wirtschaft im weltweiten Vergleich noch deutlichen Nachholbedarf hat, sind insbesondere IT-Hardwareprodukte Made in Germany immer stärker gefragt. Der Hightech Branchenverband BITKOM hat ermittelt, dass die Exporte von IT-Hardware wie Computer, Drucker oder Zubehör im dritten Quartal 2014 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich um 17,7% auf 3,7 Milliarden Euro zugenommen haben. Im Bereich Kommunikationstechnik, zu dem unter anderem Telefonanlagen oder Netzwerktechnik zählen, wurden Waren im Wert von 2,9 Milliarden Euro ins Ausland verkauft. Dies entspricht in etwa dem Wert des Vorjahreszeitraumes. Lediglich der Export von Unterhaltungselektronik ist im dritten Quartal 2014 um 2,8% auf 1 Milliarde Euro gesunken. „Made in Germany ist im Hightech-Bereich ein weltweites Qualitätsmerkmal. Entsprechend nachgefragt sind Produkte etwa rund um Netzwerk- und Kommunikationstechnik“, sagt BITKOM-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

Laut BITKOM konnten die gesamten deutschen ITK-Exporte von Januar bis September 2014 um 3,1% auf 22 Milliarden Euro zulegen. Am deutlichsten stiegen dabei die Ausfuhren von IT-Hardware (+6,3% auf 10,2 Mrd. Euro), aber auch Telekommunikations-Hardware bleibt im Ausland begehrt (+3,6% auf 8,9 Mrd. Euro). Lediglich beim Geschäft mit Unterhaltungselektronik ist ein Minus von 7,9% auf 2,8 Mrd. Euro zu verzeichnen.

Großbritannien beleibt Hauptabnehmer für deutsche ITK-Produkte

Unsere Grafik auf der Basis der BITKOM Studie zeigt, dass 2014 Großbritannien das wichtigste Abnehmerland für Produkte der Informations- und Kommunikationstechnik aus Deutschland bleibt. Insgesamt wurden von Januar bis September Produkte im Wert von 1,96 Mrd. Euro auf die Insel exportiert. Auf Platz 2. folgt nun Frankreich mit 1,89 Mrd. vor den Niederlanden mit 1,65 Mrd. Euro. Großbritannien und Frankreich tauschten demnach den Spitzenplatz 2014. Die nächsten Plätze teilen sich Polen und die Tschechische Republik mit jeweils 1,29 Mrd. Euro vor unserem Nachbarland Österreich mit 1,18 Mrd. Euro.

Am stärksten gestiegen sind mit 29% die Exporte nach Schweden (871 Mio. Euro) und mit einem Plus von 14% auf 1,15 Mrd. Euro haben die Ausfuhren in die USA ebenfalls deutlich angezogen.

Leichter Anstieg der Importe von Hightech Produkten

Die Importe von Hightech-Produkten stiegen in den ersten neun Monaten des letzten Jahres um 2,1% auf 34,4 Milliarden Euro, wobei der Anstiegt bei IT-Hardware mit 8,2 Prozent auf 16,5 Mrd. Euro besonders groß war. Wie nicht anders zu erwarten bleibt China mit Waren im Wert von 14,36 Mrd. Euro weiter wichtigstes Lieferland für ITK-Produkte. Die Plätze zwei und drei belegen hier die Niederlande mit einem Importvolumen von 2,5 Mrd. Euro (+12%), gefolgt von der Tschechischen Republik mit 2,01 Mrd. Euro (+10%).

Nachdem die Volksrepublik China in diesem Jahr Partnerland der CeBIT 2015 ist, dürften hier bald noch weiter deutliche Steigerungen zu verzeichnen sein.

Grafik: © wirtschaft.com

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