Provider

WordPress Provider – was wirklich zählt

Vorbei ist die gute alte Zeit, in der sich jeder zuhause im Wohnzimmer seine eigene html-Website „basteln“und damit erfolgreich werden konnte. WordPress ist ein tolles Werkzeug und hat man es einmal kennen gelernt, möchte man es nicht mehr missen, das steht außer Frage. Dennoch, Webseitenbetreiber sind im Zeitalter von WordPress immer häufiger auf Hilfe von außen angewiesen, auch das ist Fakt.

Welches Webhosting-Paket eignet sich für WordPress?

Im Gegensatz zu einer reinen html-Website benutzt WordPress eine Datenbank (und setzt hier auf den Standard mySQL), die durch die Skriptsprache PHP angesteuert wird. Dies spiegelt sich in den Mindestvoraussetzungen wider:

  • mySQL 5.0 oder höher
  • PHP 7.4 oder höher
  • PHP-Memory Limit von 64 MB
  • Apache mod_rewrite-Modul für vernünftige Permalinks

In der Realität ist es so, dass einige WordPress Plugins mit der in die Jahre gekommen PHP-Version 5.2 nicht funktionieren. Man sollte darauf achten, dass mindestens PHP 7.4 vorhanden ist. So viel zur Technik. Wie gesagt, das sind die absoluten Mindestvoraussetzungen. Für grosse und anspruchsvolle WordPress-Installationen empfiehlt sich ein Managed Server und darum soll es in diesem Beitrag hauptsächlich gehen.

Finger weg von diesen Providern!

Einen Provider lernt man erst richtig kennen, wenn es Probleme gibt. Noch besser lernt man ihn kennen, wenn die Probleme apokalyptische Ausmaße angenommen haben. Nehmen wir ein praktisches Beispiel:

Praxisbeispiel 1: telefonische Erreichbarkeit

Du kommst nachts um 1 Uhr 25 von einer ausgelassenen Geburtstagsfeier zurück. Pflichtbewusst wirfst Du einen letzten Blick auf Deine Website. Oh Schreck, die Website ist nicht erreichbar! Dann gehst Du auf die Website Deines Hosters und hier steht:

  • Telefonsupport von Mo bis Fr von 10 Uhr bis 18 Uhr
  • Sie können uns jederzeit per E-Mail kontaktieren

Ist dieser Provider für den professionellen Einsatz brauchbar? Nein !

Praxisbeispiel 2: KK-Antrag für den Umzug einer Domain

Ein weiteres Beispiel: Du hast bereits einige WordPress-Websites aufgesetzt. Nun möchtest Du eine davon verkaufen und hast auch bereits einen Interessenten gefunden. Wieder gehst Du auf die Website Deines Providers unter den Punkt „KK-Antrag“. Dort liest Du: „Damit wir den KK-Ablauf durchführen können, füllen Sie bitte unser Kündigungsformular aus.“ Leider reagiert dieser Provider dann nicht auf E-Mails und ist auch telefonisch schlecht erreichbar. Im schlimmsten Fall ist der Website-Verkauf dann geplatzt.

Geeigneter Provider für deine Website? Nein danke !

Praxisbeispiel 3: das Problem bleibt und bleibt und bleibt

Du bist seit Jahren beim gleichen Provider und warst jederzeit sehr zufrieden mit ihm. Du wechselst auf ein teureres Angebot. Es läuft alles sehr gut, der Umzug von einem Server zum andern wird von Deinem Lieblingsprovider übernommen. Du bist happy, wie immer. Nach ein paar Tagen merkst Du, dass sich Fehler häufen. Manchmal ist die Website langsam, manchmal schlecht erreichbar, manchmal erscheint ein „Internal Server Error“, obwohl an der Website selber nichts wesentliches verändert wurde. Du schickst ein E-Mail an Deinen Provider. 5 Minuten später klingelt das Telefon, der Provider ist dran. Wow, sehr sympathisch, der Provider kümmert sich ganz persönlich um Dich als langjährigem Kunden.

Danach folgen dann noch viele weitere Telefonate, E-Mails … der Umgangston wird rauher. Leider nützt alles nichts, Deine Website läuft einfach nicht mehr wie vorher.

Ist Dein ehemaliger Lieblingsprovider noch immer Dein Liebling? Nein, ist er nicht.

Praxisbeispiel 4: Das können Sie selber!

Du hast Dich für einen Provider entschieden. Herzliche Gratulation! Nun geht es darum, die WordPress-Datenbank beim einen Provider zu exportieren – was auch ganz wunderbar klappt – und beim neuen Provider zu importieren. Das klappt leider nicht auf Anhieb. Natürlich probierst Du nochmals, ohne gleich den Provider anzurufen. Beim zehnten misslungen Versuch greifst Du dann doch zum Telefon. Du erreichst einen wahrscheinlich jungen Mann, durchaus kompetent, und schilderst Dein Problem. Als Antwort bekommst Du: „Das können Sie selber.“ Du schluckst leer. Du schilderst dem jungen Mann, dass Du es eben nicht selber könntest, weswegen Du ja seine Hilfe in Anspruch nähmst. Die zweite Antwort fällt im Ton schroffer aus: „Bitte lesen Sie unsere Anleitungen.“

Mmh, Dein neuer Provider bringt es nicht. Bleibst Du bei ihm? Nein, tu es nicht !

Praxisbeispiel 5: Machen wir alles! Kostet aber zusätzlich

Du hast lange gegoogelt, Dich informiert, Provider verglichen, Freunde gefragt und … Dich endlich für einen Provider entschieden. Das Gute ist, er übernimmt den Umzug Deiner Website vom alten Provider zu seinem Server. Bestens. Der Provider weiß, was er zu tun hat und was ihn erwartet. Selbstverständlich hast Du ihm alles detailliert aufgeschrieben, da es sich um eine größere Website handelt. Alles läuft zu Deiner Zufriedenheit und das sehr schnell. Ein bestimmtes Script macht Deinem Provider noch Sorgen, aber Du bist zuversichtlich. Am nächsten Tag erhältst Du ein E-Mail, dass das Script nun installiert sei. Aufgrund des hohen Aufwandes, sei es aber angemessen, einen kleinen Betrag von 49 Euro zu bezahlen. Du hast Mitleid, bist ja auch sonst sehr zufrieden, und zahlst. Eine Woche später möchtest Du die Website verbessern und nochmals einen kleinen Zusatz installieren lassen. Wieder weist der Provider darauf hin, dass er das gerne mache, aber es kostet wieder, dieses mal 99 Euro.

Bist Du zufrieden? Nein, bist Du nicht! Und Du machst von Deinem Widerrufsrecht Gebrauch, sofern Du in Deutschland lebst.

Diese Praxisbeispiele ließen sich fast beliebig erweitern. Du könntest sicher das eine oder andere Beispiel beisteuern, da bin ich mir sicher.

Nun ist guter Rat teuer

Langsam dämmert in Dir die Erkenntnis, dass es keine guten Provider gibt.

Deine Wunschliste

Du möchtest mit Deiner Website Geld verdienen. Du fängst an zu sinnieren: nichts auf dieser Welt ist perfekt, aber es wäre schön, wenn …

  • Dein Provider ein gutes Preis / Leistungsverhältnis hätte
  • Dein Provider Dir den Technikkram abnehmen würde
  • Dein Provider sich genügend gut mit WordPress auskennen würde
  • Dein Provider immer für Dich da wäre
  • Dein Provider geduldig auf Deine „Anfängerfragen“ antworte würde
  • Dein Provider Arbeiten übernehmen würde, die er eindeutig besser erledigen kann

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