Der Container – Symbol der Globalisierung

Berlin – Kaum ein anderes Bild steht so unmissverständlich für den Welthandel wie ein Schiffscontainer. Eingeläutet hat die Container-Ära der US-Amerikanische Transportunternehmer Malcom McLean Ende der 1960er Jahre. Wurde zuvor Jahrhunderte lang in Fässern, Ballen, Säcken und Kisten transportiert, sorgte der Seecontainer für einen fundamentalen Wandel der Weltwirtschaft. Dank der standardisierten Stahlkiste mussten Waren erstmals beim Wechsel zwischen Wasser, Schiene und Straße nicht mehr umgeladen werden. Die Umschlagzeiten konnten drastisch reduziert werden, die Handelsfrequenz erhöht, Schiffsliegezeiten verkürzt und Hafenarbeiter eingespart werden. Neuste Forschungsergebnisse aus Schweden und Großbritannien legen nahe, dass der Welthandel dem Stahlkoloss mehr zu verdanken hat, als allen Handelsabkommen der letzten 50 Jahre zusammengenommen. Eine beachtliche Leistung für eine simple Stahlkiste.

Schiffe werden immer größer

Moderne Schiffe sind wahre Lastenträger, heute ist es keine Seltenheit über 10.000 Container gleichzeitig über die Meere zu transportieren. Bis zu 18.000 Container könnte ein Frachter theoretisch fassen, gebaut wurde solch ein Riesenschiff jedoch noch nicht. Auf den vorhandenen Schiffen ist das Verladen bereits eine Wissenschaft für sich. Nur mittels Computerprogrammen lässt sich zuverlässig berechnen welcher Container wo hin soll. Klötzchen auf Klötzchen werden sie gestapelt, möglichst so, dass die für den letzten Hafen bestimmten Container ganz nach unten kommen. Auf diese Weise wird unnötiges Umstapeln vermieden. Doch das Beladen ist noch komplizierter, schwere Seecontainer müssen möglichst nach unten, leichte Container nach oben, damit der unterste Container nicht an Stabilität verliert.

Grenzen des Transports

Rund 86.000 Schiffe befördern über 9 Milliarden Tonnen Fracht jährlich, runtergebrochen auf die Zahl der Erdenbewohner macht das mehr als eine Tonne pro Person pro Jahr. Diese drastische Veränderung der Produktion, Transportkultur und des Konsums bleibt nicht ohne Nachteile. Um die riesigen Mengen transportieren zu können, überbieten sich die Reedereien mit immer größeren Frachtern. Die Größe der Schiffe büßt Flexibilität ein, nur wenige Häfen sind auf solche Meeresriesen ausgelegt. Aktuell gibt es weltweit ein gutes Dutzend. In Europa, Nordamerika und Ostasien, den Hotspots des Transports, soll angesichts des Handelsbooms gebaut werden: tiefere Kanäle, umgeleitete Wasserwege, neue Becken und Kaimauern. Das geht nicht immer reibungslos, Umwelt und Bevölkerung stellen sich mitunter quer.

Ein Leben nach der Seefahrt

Durchschnittlich 12 Jahre werden Seecontainer rund um die Welt geschippert, danach gelten sie als unbrauchbar für die Transportindustrie. Doch immer häufiger bekommt die schlichte Stahlkiste eine zweite Chance. In Zeiten von Mobilität und Modularität finden die gut 6 Meter langen, 2,60 Meter hohen und 2,44 Meter breiten Stahlkolosse Anwendung als Studentenwohnheime, Bürogebäude, Gartenhäuschen oder Wohncontainer. Von ihrem schlichten Aussehen bleibt immer öfter nichts mehr übrig. Mit Holz verkleidet, mit Türen und Fenster versehen, isoliert und eingerichtet, bieten moderne Containergebäude kostengünstigen und behaglichen Wohn- und Arbeitsraum.

Quelle: Containerbasis.de – der Spezialist für den Kauf von neuwertigen und gebrauchten Containern

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