Daimler zieht sich aus Pkw-Produktion in Ägypten zurück

Stuttgart – Der Stuttgarter Autokonzern Daimler zieht sich aus der Pkw-Produktion in der ägyptischen Hauptstadt Kairo zurück. Der Autokonzern war bisher an der ägyptischen Gemeinschaftsfirma EGA zu 26 Prozent beteiligt: „Wir werden die Produktion in Ägypten im Joint Venture EGA voraussichtlich im Mai beenden“, bestätigte ein Daimler-Sprecher auf Nachfrage des Nachrichtenmagazins „Focus“. Nähere Details zum Rückzug nannte der Konzern nicht.

Bisher wurden in Nordafrika die S-, C- und E-Klasse sowie der Geländewagen GLK hergestellt. 2014 verkaufte Daimler dort allerdings nur 4.255 Fahrzeuge. Das Zusammenbauen von Fahrzeugen mit angelieferten Fertigteilen scheint sich in kleinen Produktionsstätten immer seltener zu lohnen: Bis vor kurzem verlangte Ägypten von internationalen Pkw-Herstellern einen bis zu 100-prozentigen Gebühren- und Zollaufschlag, wenn Lieferungen etwa aus Deutschland kamen. Laut Experten erfolgt nun „eine schrittweise Umsetzung“ eines Partnerabkommens mit der EU zum Wegfall von Importzöllen, erfuhr „Focus“. Für deutsche Autobauer wie Daimler werde es dadurch lukrativer, Fahrzeuge von großen Produktionsstätten aus Asien und Europa anzuliefern, als sie weiterhin in Ägypten zu bauen.

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