BA-Chef Scheele gegen Anhebung des Mindestlohns auf 12 Euro

Der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, lehnt eine starke Anhebung des Mindestlohns auf 12 Euro pro Stunde ab. „In Ostdeutschland hätte das wahrscheinlich einen negativen Effekt auf den Arbeitsmarkt. Es bestünde die Gefahr von Arbeitsplatzverlust, gerade dort, wo die Tarifbindung niedrig ist“, sagte Scheele „Zeit-Online“.

12 Euro Mindestlohn „auf einen Schlag“ könne Jobs kosten. Mit 12 Euro Stundenlohn käme man in die Nähe unterer Gehälter in einigen Tarifverträgen. „Das finde ich schwierig. Die Lohnfindung sollte man grundsätzlich den Tarifpartnern überlassen“, so der BA-Chef weiter. Da es aber einen Mindestlohn gebe, „sollte allein die Mindestlohnkommission über dessen Höhe entscheiden, so wie es auch vorgesehen ist“, so Scheele. Sonst überböten sich die Parteien mit Forderungen. Dass immer noch mehr als eine Million Menschen auf zusätzliche Sozialleistungen angewiesen sind, obwohl sie arbeiten, findet der BA-Chef weniger problematisch: „Man muss sich anschauen, warum aufgestockt wird“, sagte er. Einer der Hauptgründe seien die steigenden Mieten in den Städten. Das treffe vor allem Alleinerziehende und Familien mit nur einem Verdiener. „Der Staat hilft, die Wohnung zu erhalten. Er schafft einen sozialen Ausgleich. Das zeigt, dass das System funktioniert“, sagte Scheele „Zeit-Online“.

Foto: Bundesagentur für Arbeit, über dts Nachrichtenagentur

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