Chef der Monopolkommission lehnt Staatshilfe für Air Berlin ab

Der Vorsitzende der Monopolkommission spricht sich gegen eine staatliche Bürgschaft für die Fluglinie Air Berlin aus. „Wenn der Staat eine Bürgschaft gibt, dann handelt es sich potenziell um eine Beihilfe“, sagte der Ökonomieprofessor Achim Walbach der „Welt“. Staatsbürgschaften sehe er generell skeptisch, weil sie die Anpassung von Firmen und Märkten behinderten.

„Wir brauchen in einem marktwirtschaftlichen System die Chance für neue Unternehmen, in einen Markt einzudringen. Wenn ein Unternehmen dagegen schlecht gewirtschaftet hat oder sein Geschäftsmodell nicht stimmt, dann sollte der Staat es nicht künstlich am Leben erhalten.“ Auch eine mögliche Übernahme von Air Berlin durch die Lufthansa sieht Wambach kritisch. So sei mit Preiserhöhungen zu rechnen. „Eine Fusion wäre wettbewerbsrechtlich ein Problem“, erklärte er. Lufthansa und Air Berlin seien auf vielen Strecken die mit Abstand wichtigsten oder sogar die einzigen Konkurrenten, insbesondere von und nach Berlin. „Wenn es auf bestimmten Strecken nur noch einen Wettbewerber gäbe, hätte das natürlich Auswirkungen auf die Preise“, fürchtet Wambach. Er rechne daher in jedem Fall mit einem Eingreifen der Wettbewerbsbehörden, auch wenn eine Übernahme genehmigt würde: „Eine typische Auflage könnte darin bestehen, dass Slots abgegeben werden müssen, also Start- und Landerechte.“ Die Billigfluglinien stünden bereit und warteten nur auf diese Gelegenheit.

Foto: Air Berlin, über dts Nachrichtenagentur

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