Angeblich neue Cyber-Attacke auf Bundesregierung

Computer-Nutzer, über dts Nachrichtenagentur Berlin – In den vergangenen Wochen ist es angeblich zu einer erfolgreichen Cyber-Attacke auf die Bundesregierung gekommen. Eine hochrangige Mitarbeiterin des Bundeskanzleramts und Vertraute von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist nach Informationen der „Bild“ (Montag) zum Opfer eines Späh-Angriffs geworden. Die entdeckte Spionage-Software wird nach „Bild“-Informationen aus Sicherheitskreisen vom US-amerikanischen und britischen Geheimdienst verwendet.

Die betreffende Referatsleiterin in der „Abteilung 5: Europapolitik“ hatte im Kanzleramt an einem Rede-Manuskript zu Strategien der Europäischen Union gearbeitet. Nach Dienstschluss nahm sie das Dokument auf einem privaten USB-Stick aus dem Kanzleramt mit nach Hause. Dort arbeitete die Merkel-Mitarbeiterin auf ihrem Privat-Laptop an dem Dokument weiter und speicherte die Dateien auf dem portablen Datenspeicher. Als die Referentin im Kanzleramt den Stick wieder in ihren Diesntlaptop steckte, schlug der Viren-Scanner des „Sina-H“-Hochsicherheits-Laptops der Referatsleiterin Alarm. Der USB-Stick und die darauf gespeicherten Dokumente waren mit der Spionage-Software „Regin“ verseucht. Die Spionage-Software ist ein hochkomplexer „Trojaner“-Computer-Virus, der das unbemerkte Mitlesen und kopieren von Dateien erlaubt. Die Software ist in der Lage, Screenshots der infizierten Rechner zu machen, kann die Kontrolle über die Maus übernehmen und gelöschte Dateien wiederherstellen. Nach „Bild“-Informationen wurden nach dem Auffliegen des Späh-Angriffs alle 200 Hochsicherheits-Laptops im Kanzleramt überprüft. Das dafür zuständige Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) konnte jedoch in den durchsuchten Geräten der Klassen „Sina S“ (zugelassen für die mittlere Geheimhaltungsstufe – „VS-NfD“) und „Sina-H“ (zugelassen für die höchste die Sicherheitsstufe – „Geheim“) keine weiteren, von „Regin“ betroffenen Rechner feststellen. Nach „Bild“-Informationen aus Sicherheitskreisen sind sich die Sicherheitsbehörden sicher, dass das „Regin“-Spionageprogramm gemeinsam vom amerikanischen Geheimdienst NSA und dem britischen Geheimdienst GCHQ entwickelt wurde. Die Dienste sind unter anderem für die elektronische Aufklärung und die Überwachung des Internets zuständig. Der Umfang ihrer Spionage-Aktivitäten in Deutschland und in anderen Ländern war erst im Sommer 2013 durch Dokumente des früheren NSA-Mitarbeiters Edward Snowden aufgeflogen.

Foto: Computer-Nutzer, über dts Nachrichtenagentur

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